Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft

1990

Mit der deutschen Wiedervereinigung eröffnet sich die Chance auf neue Expansion. Die Fraunhofer-Gesellschaft ergreift schneller und konsequenter als andere Forschungsorganisationen die Gelegenheit und gründet in den neuen Bundeländern 21 Institute und Einrichtungen. Sie starten 1991 mit ersten Arbeiten – zunächst oft in provisorischen Notquartieren.

 

Gründungen

In Braunschweig entsteht das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST.

In München wird die Fraunhofer Management Gesellschaft mbH (FhM) gegründet. Sie betreut anwendungsorientierte Institute, die nicht oder noch nicht in die Fraunhofer-Gesellschaft eingegliedert werden.

Einführung neuer Personalstrategie 

Fraunhofer-Präsident Max Syrbe kündigt die Einführung einer angemessenen Personalstrategie an. Kooperativer Führungsstil, Einbindung in die Verantwortung und Entwicklung von Perspektiven für jeden Mitarbeiter sind das Ziel. Kernpunkt ist das sogenannte Mitarbeitergespräch, in dem Situation, Entwicklungsmöglichkeiten und Fortbildungsmaßnahmen sondiert werden.

Entwicklung Mikromembranpumpe

Am Fraunhofer-Institut für Festkörpertechnologie IFT entwickelt man zum zuverlässigen und kontinuierlichen Transport kleiner Flüssigkeitsmengen eine Mikromembranpumpe, die in Deutschland, in den USA und in Japan patentiert wird. Dafür erhält Axel Richter den mit 120 000 Mark dotierten Philip Morris Forschungspreis des Jahres 1991.

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Die Preisverleihung der Joseph-von-Fraunhofer-Preise 1990 findet auf der Jahrestagung in Bremen statt.

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Bernd Volkwein und Volker Ziegler
    vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS für ein Identifikationssystem für Schließ- und Werkzeugwechselaufgaben mit autoadaptiven Verfahren des Energie- und Datenaustausches
  • Dr. Armin Gemmler, Dr. Klaus Mertz, Thomas Bolch, Dr. Willi Keller
    vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA für ihre Forschungsarbeiten zur umweltfreundlichen Entsorgung von Halogenkohlenwasserstoffen
  • Dr. Dieter Siegele und Dr. Uwe Soltész
    vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM für ihre Arbeiten zur Form- und Konstruktionsoptimierung von Zahnimplantaten

1991

Integration ostdeutscher Forschungseinrichtungen

Das Jahr der Integration: Zahlreiche Forschungseinrichtungen der neuen Bundesländer werden zunächst als befristete Einrichtungen oder als Außenstellen bereits existierender Institute in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert. Es sind u. a. die Fraunhofer-Einrichtungen für

  • Software- und Systemtechnik ISST, Berlin
  • Angewandte Polymerforschung IAP, Teltow
  • Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, Dresden
  • Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, Dresden
  • Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Dresden
  • Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe IKTS, Dresden
  • Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz
  • Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, Magdeburg
  • Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Jena
  • Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM, Berlin.

Im Juli legt der Wissenschaftsrat seine Empfehlungen zum Umbau der außeruniversitären Forschung der neuen Bundesländer vor. Eine besondere Verantwortung wird dabei der Fraunhofer-Gesellschaft beigemessen. 

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Die Preisverleihung der Joseph-von-Fraunhofer-Preise 1991 findet auf der Jahrestagung in Saarbrücken statt.

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Franz Cepl, Hans Hauer, Armin Deierling
    vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A für ein monolithisch integriertes Einseitenband-Sende- und -Empfangsmodul zur Realisierung eines dezentralen Sprach- und Signalübertragungssystems
  • Dr. Helge-Björn Kuntze, Prof. Dr. Sebastian Engell, Robert Kerker
    vom Fraunhofer-Institut für Informationsverarbeitung in Technik und Biologie IITB für ihre Forschungsarbeiten zur modellbasierten Regelung und Optimierung eines Glasziehprozesses
  • Dr. Walter Döll, Dr. Günter Kleer, Dr. Peter Manns
    vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM für ihre Arbeiten zur zähplastischen Formgebung von präzisionsoptischen Linsen
  • Michael Dr. Maisl
    vom Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP für seine Arbeiten zur hochauflösenden Röntgen-Computertomographie für die Werkstoffprüfung
  • Dr. Werner Kördel
    vom Fraunhofer-Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie IUCT für ein Untersuchungs- und Bewertungssystems zur Erfassung einer Grundwassergefährdung durch Pflanzenschutzmittel
  • Dr. Olav Hohmeyer
    vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI für eine Methode zur Analyse und Internalisierung sozialer Kosten der Elektrizitätserzeugung

Gründung und Schließung

In den alten Bundesländern entsteht das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in St. Ingbert.

Die Arbeitsgruppe für Physik der Hochdruckplasmen und Impulsentladungen AGD in Erkrath wird geschlossen.

Wilhelm-Leibniz-Preis 1991

Dr. Hermann Riedel vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Freiburg erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 1991 für das Forschungsthema Hochtemperatur-Bruchmechanik.

1992

Erstes energieautarkes Solarhaus 

Eine Vision wird Realität: Das erste energieautarke Solarhaus geht in Betrieb. Das vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE konzipierte Gebäude kommt dank Solartechnik und hervorragender Dämmung ohne externe Energiezufuhr aus.

Schließung

Die Forschungsgruppe für Hydroakustik in Ottobrunn FHAK stellt ihre Arbeit ein. 

Erfolgsbilanz Patentanmeldungen

Seit diesem Jahr ist die Fraunhofer-Gesellschaft kontinuierlich die erfolgreichste Patentanmelderin unter allen staatlich finanzierten Forschungseinrichtungen in Deutschland.

Karl-Beckurts-Preis

Für seine Arbeiten zur effektiven Datenreduktion von digitalen Signalen erhält Prof. Dr.-Ing. Dieter Seitzer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen, mit dem Karl-Beckurts-Preis die bedeutendste Auszeichnung für angewandte Forschung in Deutschland.

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Die Preisverleihung der Joseph-von-Fraunhofer-Preise 1992 findet auf der Jahrestagung in Dresden statt.

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Michael Konstanzer
    vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF für ein Verfahren und Geräte zum stromstoßfreien Einschalten von Netztransformatoren
  • Ernst Eberlein, Bernhard Grill, Jürgen Herre
    vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A für die Datenraten-Reduktion von digital codierten Audiosignalen zur Übertragung
  • Dr. Bertram Nickolay
    vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK für die Prüfung von Oberflächen mittels wissensbasierter Bildauswertung
  • Dr. Dong-Zhi Sun, Dr. Winfried Schmitt
    vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM für Mikromechanische Modelle zur Versagensermittlung von Bauteilen
  • Michael Pyra, Klaus Mehlkopp,Thomas Terwei
    vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT für eine Hochgeschwindigkeits-Werkzeugzustelleinheit mit Piezo-Stellantrieb zur Ultrapräzisionsdrehbearbeitung nichtrotationssymetrischer Oberflächenstrukturen auf NE-Metallspiegeln
  • Dr. Dieter Fuchs
    vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC für ein Verfahren zum Umweltmonitoring mittels Glassensoren
Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 1992: Michael Konstanzer
Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 1992: Michael Konstanzer
Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 1992: Ernst Eberlein, Bernhard Grill, Jürgen Herre
Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 1992: Ernst Eberlein, Bernhard Grill, Jürgen Herre
Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 1992: Dr. Dieter Fuchs
Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 1992: Dr. Dieter Fuchs

1993

Finanzvolumen steigt

Erstmals überschreitet die Fraunhofer-Gesellschaft ein Gesamtfinanzvolumen von einer Milliarde Mark.

 »Leitbild 2000«

Das »Leitbild 2000« wird vorgelegt. Darin definiert sich die Fraunhofer-Gesellschaft als markt- und kundenorientierte, national und international aktive Trägerorganisation für Institute der angewandten Forschung. Die Kriterien der Zugehörigkeit von Instituten zur Fraunhofer-Gesellschaft stellen auch bereits integrierte Forschungseinrichtungen vor harte Forderungen, etwa in der Ausrichtung auf wirtschaftsrelevante Forschungsfelder.

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Die Preisverleihung der Joseph-von-Fraunhofer-Preise 1993 findet auf der Jahrestagung in Karlsruhe statt.

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Dr. Karl Heinz Bachem und Dr. Wilfried Plentschen
    vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF für die Entwicklung eines GalnP/GaAs-Hole-Barrier-Bipolartransistors, eines neuen, kostengünstigen Mikrowellenbauelement für den Mobilfunk
  • Dr. Ulrich Schmoch und Dr. Knut Koschatzky
    vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI für einen unternehmensorientierten Informationsdienst für regionale Patentinformationszentren
  • Dr. Bernd Otto, Dr. Joachim Böhm, Dr. Otto Slodowsk
    vom Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung ITA für ein neues, rekombinantes Interferon Gamma mit erhöhter biologischer Aktivität
  • Kai-Uwe Preißig und Dirk Petring
    vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT für Forschungsarbeiten zum flexiblen, berührungslosen Hochgeschwindigkeitsschneiden von metallischem Bandmaterial mit Laserstrahl
  • Norbert Laudwein und Axel Brinkop
    vom Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung IITB für ihre Forschungsarbeit zur wissensbasierten Auslegung von Rührwerken
  • Dr. William Haydl und Michael Schlechtweg
    vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF für ihre Forschungsarbeit zur koplanaren Leitungstechnik für Mikrowellen- und Millimeterwellen-Systeme
Hans-Jürgen Warnecke, Fraunhofer-Präsident 1.10.1993 bis 30.9.2002
Hans-Jürgen Warnecke, Fraunhofer-Präsident 1.10.1993 bis 30.9.2002

8. Fraunhofer-Präsident

Hans-Jürgen Warnecke, bisher Leiter des sehr erfolgreichen Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, übernimmt von Max Syrbe das Präsidentenamt.

1994

Gründung Fraunhofer USA, Inc.

Um der Globalisierung von Wirtschaft und Wissenschaft zu entsprechen, verstärkt Fraunhofer das internationale Engagement. Im August wird für die Aktivitäten in den USA die Fraunhofer USA, Inc., in Rhode Island gegründet. Unter diesem Dach werden zwei Fraunhofer Center tätig: das Fraunhofer Resource Center for Production Technology in Hartford, Conneticut, das ein Jahr später nach Boston, Massachusetts, verlegt wird; das Fraunhofer Resource Center for Laser Technology in Ann Arbor, Michigan. Alle Fraunhofer USA Center (in den ersten Jahren sogenannte »Resource Center«) kooperieren mit entsprechenden Fraunhofer-Instituten in Deutschland.

Institutsgründung

Nach langen Diskussionen und Veränderungen des ursprünglichen Konzepts entsteht das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT in Itzehoe. Es wird in enger Kooperation mit der Daimler-Benz-Tochter TEMIC betrieben.

Entwicklung gentechnisch erzeugtes Gamma-Interferon

Am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB wird ein gentechnisch erzeugtes Gamma-Interferon entwickelt, das wirksamer ist als das im menschlichen Körper vorkommende Interferon.

45 Jahre Fraunhofer

45 Jahre nach der Gründung sind in der Fraunhofer-Gesellschaft rund 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

In 47 Instituten und der Zentralverwaltung erwirtschaften sie etwa 1,15 Milliarden Mark Umsatz.

Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 1994: Dr. Herbert Wolter vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC erhielt den Preis für einen Amalgamersatz durch neuartige ORMOCER®e-Komposite
Dr. Herbert Wolter

Fraunhofer-Preisverleihung

Die Preisverleihung der Joseph-von-Fraunhofer-Preise 1994 findet auf der Jahrestagung in Potsdam statt.

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Dr. Friedrich G. Böbel, Dr. Norbert Bauer, Heino Möller
    vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A für ihre Forschungsarbeit zur pyrometrischen Interferometrie – einem neuen Messverfahren zur In-situ-Kontrolle von Beschichtungsprozessen
  • Dr. Herbert Wolter
    vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC für einen Amalgamersatz durch neuartige ORMOCER®e-Komposite
  • Dr. Herbert Emmerich
    vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA für die hochflexible vollautomatische Verdrahtung technischer Systeme mit Industrierobotern

1995

Gründung Fraunhofer-Anwendungszentren

Ein neues Instrument des Know-how-Transfers wird eingesetzt. Spezielle Außenstellen einzelner Institute, die so genannten Fraunhofer-Anwendungszentren, sollen den Kontakt zwischen Forschung und Industrie weiter intensivieren. In diesem Jahr entstehen die Fraunhofer-Anwendungszentren für

  • Entsorgungs- und Verkehrslogistik AEV in Wildau (ab 1998 für Logistiksystemplanung und Informationssysteme ALI in Cottbus)
  • Verkehrslogistik und Kommunikationstechnik AVK in Nürnberg
  • Systemtechnik AST in Ilmenau
  • Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik IVV in Dresden
  • Metallpulvererzeugung in Clausthal

Entscheidung Bundesfinanzhof

Im November entscheidet der Bundesfinanzhof, Auftragsforschung sei ein steuerpflichtiger Geschäftsbetrieb. Erst zwei Jahre später beseitigt eine Novellierung der Abgabenverordnung die Gefahr, dass auf diese Weise die Kooperation mit Fraunhofer für die Industrie deutlich an Attraktivität verliert.

Programm PROFIL 

Fraunhofer legt das Programm PROFIL auf, das es der Fraunhofer-Gesellschaft und ihren Instituten ermöglicht, institutionelle Förderung für Auslandsaktivitäten einzusetzen.

Eröffnung Fraunhofer-Forum

Mit dem Thema »Kommunikation ohne Verkehr? Neue Informationstechniken machen mobil.« eröffnet die Fraunhofer-Gesellschaft im März in der Münchner Residenz eine neue Veranstaltungsreihe, das Fraunhofer-Forum. In Form von Vorträgen und Podiumsdiskussionen hochrangiger Experten sollen technologische Entwicklungen aufgegriffen werden, die unser wirtschaftliches und soziales Leben nachhaltig verändern werden: Die Fraunhofer-Gesellschaft sieht sich als Partner in diesem Dialog, mit dem Ziel, die Realisierung der technischen Optionen zu unterstützen.

Einführung Corporate Design 

Die Einführung eines Corporate Design soll die Darstellung der Fraunhofer-Gesellschaft im Außenraum vereinheitlichen und verbessern und zugleich den internen Zusammenhalt fördern.

Studie 2000plus

Das Bundesforschungsministerium beauftragt die Studie 2000plus. Unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO erarbeiten in den folgenden drei Jahren 300 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Handlungsempfehlungen zur Stärkung des Dienstleistungssektors in Deutschland.

Gründung Arbeitsgruppe

In Hamburg konstituiert sich die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Toxikologie und Umweltmedizin ATU.

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Die Preisverleihung der Joseph-von-Fraunhofer-Preise 1995 findet auf der Jahrestagung in Braunschweig statt.

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Thomas Desel, Thomas Reichel, Stefan Rudischhauser
    vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A für die Entwicklung eines mehrkanaligen Messwertaufnehmers für medizintechnische Anwendungen
  • Dr. Karl-Heinz Bachen, Joachim Wiegert, Kurt Winkler
    vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF für die Entwicklung eines MOVPE-Reaktors für Massenproduktion von III/V-Halbleiterschichten
  • Thomas Fred Herkommer und Dr. Martin-Christoph Wanner
    vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA für die Entwicklung hochflexibler, mobiler Großmanipulatoren am Beispiel der Reinigung von Großraumflugzeugen
  • Florian Schröder
    vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD für die laiengerechte Visualisierung meteorologischer Daten (Pseudo-Satellitenfilm)
  • Prof. Dr. Cetin Morris Sonsino
    vom Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF für seine Forschungsarbeit zum Festigkeitsverhalten von Schweißverbindungen unter mehrachsigen Beanspruchungszuständen
  • Adam K. Zaboklicki
    vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik IPT für die Entwicklung eines laserunterstützten Drückumformverfahrens – ein Beitrag zur Innovation in der Umformtechnik
  • Dr. Roland Franz und Dr. Otto-Götz Piringer
    vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV für ein Verfahren zur lebensmittelrechtlichen Bewertung von Kunststoffverpackungen

1996

Gründungen

In Kaiserslautern wird die Fraunhofer-Einrichtung für Experimentelles Software Engineering IESE gegründet.

In Erlangen entsteht die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Drahtlose Telekommunikations- und Multimediatechnik ADTM. 

Ausweitung internationaler Präsenz

Vor allem aber die internationale Präsenz der Fraunhofer-Gesellschaft wird in diesem Jahr stark ausgeweitet: In Tägerwilen beginnt die Projektgruppe Schweiz zu arbeiten. In den USA entstehen als weitere Center von Fraunhofer USA, Inc., das Fraunhofer Resource Center Delaware und das Fraunhofer Technology Center in Hialeah.

Hinzu kommen Niederlassungen in Asien: Representative Offices in Malaysia, Singapur und China. Damit sollen Kontakte in den aktuell und in Zukunft wichtigen Wirtschaftsräumen der Welt geknüpft und gepflegt werden.

Schließung

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Metallpulvererzeugung in Clausthal wird wieder geschlossen.

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Die Preisverleihung der Joseph-von-Fraunhofer-Preise 1996 findet auf der Jahrestagung in Kiel statt.

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Dr. Georgios Sakas
    vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD für ein System zur 3D-Ultraschalltomographie auf der Basis konventioneller 2D-Ultraschallgeräte
  • Martin Kemmerling, Gerhard Königsmann, Hans-Jürgen Schliepkorte
    vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS für die Konzeption und Realisierung eines »Multifunktionalen Digitalen Kommunikationssystems«
  • Christian Backert und Hans Bloß
    vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS für die Entwicklung eines digitalen Hochgeschwindigkeits-Videosystems
  • Christian Boehme und Andreas Michanickl
    vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI für ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Spänen und Fasern aus Holzwerkstoffen
  • Dr. Paul Blank und Dr. Andreas Krell
    vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS für Al2O3-Keramiken mit Submikrometer-Gefüge als Werkzeugwerkstoff und für Humanimplantate
  • Dr. Eckhard Waschkies
    vom Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP für ein Ultraschall-Verfahren zur Online-Überwachung von Punktschweißprozessen
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1996: Christian Backert und Hans Bloß vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS erhielten den Preis für die Entwicklung eines digitalen Hochgeschwindigkeits-Videosystems
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1996: Christian Backert und Hans Bloß vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS erhielten den Preis für die Entwicklung eines digitalen Hochgeschwindigkeits-Videosystems
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1996: Dr. Georgios Sakas vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD erhielt den Preis für ein System zur 3D-Ultraschalltomographie auf der Basis konventioneller 2D-Ultraschallgeräte
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1996: Dr. Georgios Sakas vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD erhielt den Preis für ein System zur 3D-Ultraschalltomographie auf der Basis konventioneller 2D-Ultraschallgeräte

Automatisierung der Sicherheitstechnik

Neue automatische Systeme erobern die Sicherheitstechnik: Am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK entstehen Bildverarbeitungssysteme, die Unterschriften und Fingerabdrücke prüfen können. Vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS existiert seit einem Jahr bereits ein optisch-akustisches System, das Personen an der Stimme und an den Lippenbewegungen erkennt.

Dr. Rainer Hintsche
Dr. Rainer Hintsche

Philip-Morris-Forschungspreis

Für die Entwicklung eines einsatzfähigen mobilen Minilabors erhält Dr. habil. Rainer Hintsche von der Berliner Arbeitsgruppe des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie ISIT den Philip-Morris-Forschungspreis des Jahres 1996.

Zweites Fraunhofer-Forum 

Im November greift das Fraunhofer-Forum im Deutschen Museum das Thema auf: »Technik für Senioren. Mehr Menschlichkeit für weniger Geld?«.

1997

Verbund Werkstoffe und Bauteile

Sechs Fraunhofer-Institute schließen sich zum Verbund Werkstoffe und Bauteile zusammen. Noch im selben Jahr konstituiert sich der Verbund Produktionstechnik. 

Planung neues Gebäude für Zentralverwaltung

Die Zentralverwaltung in München soll ein neues Gebäude erhalten. Der Vorstand entscheidet sich für das Modell des Architekten Gunter Henn, das im Jahr 2002 zum Umzug bereitstehen soll.

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Für herausragende wissenschaftliche Leistungen zur anwendungsnahen Lösung technischer und wissenschaftlicher Probleme vergab die Fraunhofer-Gesellschaft im Rahmen ihrer Jahrestagung 1997 in Erfurt folgende Fraunhofer-Preise:

  • Dipl.-Ing. Johannes Doll, Dr. Günter Hambitzer, Dr. Michael Krausa
    vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in Pfinztal für die Entwicklung eines schnellen Sensorsystems zur Detektion des giftigen Sprengstoffs Trinitrotoluol (TNT). Damit wird die Dekontamination verseuchter Böden wesentlich vereinfacht.
  • Dr. Peter Schlotter, Ralf Schmidt, Prof. Dr. Jürgen Schneider
    vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg für die Entwicklung einer Leuchtdiode, die weißes Licht emittiert. 
  • Prof. Dr. Berndt Brenner
    vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden für die Erarbeitung des innovativen Laser-Induktions-Schweißverfahrens. Damit ist es erstmals möglich, auch große Bauteile aus härtbarem Stahl ohne Qualitätsverlust schweißtechnisch miteinander zu verbinden.
  • Dr. Werner Riethmüller
    vom Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT in Itzehoe für die Entwicklung eines dreidimensional messenden Beschleunigungssensors aus Polysilizium. Das neue Fertigungsverfahren verspricht Kostenvorteile und bessere technische Eigenschaften der Sensoren bei der industriellen Herstellung.
  • Dipl.-Ing. Thomas Bolch, Dipl.-Ing. Harald Holeczek, Dipl.-Ing. Kuno Hölldampf
    vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart für die Entwicklung einer innovativen galvanischen Prozess- und Anlagentechnik. Damit ist es möglich, schneller und kostengünstiger als bisher die Arbeitswalzen zur Formung und Strukturierung von Feinblech zu beschichten.
  • Dipl.-Ing. Werner Bähr und Dipl.-Ing. Rudolf Neumann vom Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken sowie Dipl.-Ing. Harald Egner von der Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG in Stuttgart für die Konzeption und Herstellung eines Rissprüfmolchs, mit dessen Hilfe sich Hochdruckpipelines schnell und zuverlässig auf Schadstellen überprüfen lassen.

Gründungen

In Paderborn entsteht das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Logistikorientierte Betriebswirtschaft ALB.

In Paris wird das Verbindungsbüro Frankreich eröffnet, in Villach die Projektgruppe Österreich.

»Innovationszentren« entstehen

Um die Lücke zwischen Forschungsinstitut und Industrie besser zu schließen, werden in einem Modellversuch »Innovationszentren« ins Leben gerufen. Die Fraunhofer-Gesellschaft erweitert so ihr Geschäftsfeld bis hin zur Fertigung kommerziell verwendbarer Prototypen und Kleinserien. Mit den privatwirtschaftlich organisierten Innovationszentren wird einem Wunsch entsprochen, der im vorhergehenden Jahr in den »Leitlinien zur strategischen Orientierung der deutschen Forschungslandschaft« von der Bundesregierung formuliert wurde.

Weniger Verteidigungsforschung

Der Anteil der Verteidigungsforschung am Gesamtaufwand der Fraunhofer-Gesellschaft ist aufgrund des ständigen Ausbaus des Vertragsforschungsbereichs auf fünf Prozent gesunken.

1998

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen

Neue Einrichtungen

Das Oberhausener Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT wird mit Beginn des Jahres integriert. Damit verstärkt die Fraunhofer-Gesellschaft vor allem ihre Kompetenz in den Bereichen Verfahrenstechnik und Umwelttechnik. 

Nach zweijähriger Vorbereitungszeit gibt der Senat grünes Licht für die Errichtung eines neuen Teilinstituts des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung IITB: In Dresden soll das Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI entstehen. Darin wird die bisherige Außenstelle des IITB für Prozesssteuerung aufgehen. Die Verkehrstechnik erhält damit im Forschungsspektrum der Fraunhofer-Gesellschaft ein höheres Gewicht.

Zur Verstärkung ihrer biotechnologischen Kompetenz beschließt die Fraunhofer-Gesellschaft, am Fraunhofer-Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie IUCT eine neue Abteilung für Molekulare Biotechnologie zu gründen. Ziel ist es, daraus im Rahmen von drei Jahren ein eigenes Institut zu entwickeln.

In College Park, Maryland, wird das Fraunhofer Center for Experimental Software Engineering (CESE) gegründet.

Die Allianz Vision, in der sich 16 Fraunhofer-Institute mit dem Ziel zusammengeschlossen haben, ihre Kompetenzen im Bereich automatischer Bildverarbeitungssysteme zu koordinieren, eröffnet in Erlangen ein gemeinsames Kontaktbüro, das den Kunden zur Verfügung steht und alle Anfragen an die Institute weiterleitet.

Leitprojekte neue Technologien

Eine unabhängige Jury wählt im Auftrag der Bundesregierung aus 271 Projektskizzen zum Thema »Innovative Produkte auf der Grundlage neuer Technologien sowie zugehöriger Produktionsverfahren« die fünf besten Leitprojekte aus. An dreien davon sind Fraunhofer-Institute maßgeblich beteiligt:

  • Innovative Technologien und Systeme für die virtuelle Produktentstehung, Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK
  • Modulare Diodenlaser-Strahlwerkzeuge, Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT
  • Adaptive Faserverbundstrukturen für den Leichtbau, mehrere Fraunhofer-Institute, koordiniert durch das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC.

Drittes Fraunhofer-Forum

Das dritte Fraunhofer-Forum behandelt das Thema »Virtuelle Realität und Cyberspace - Ersatzwelt oder neue Dimension der Medien?«. Es findet im Rahmen der Jahrestagung am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD statt.

Fraunhofer-Verbund Oberflächentechnik

Vier Institute schließen sich zum Verbund Oberflächentechnik zusammen, um gemeinsam am Markt auftreten zu können. Es sind die Fraunhofer-Institute für

  • Schicht- und Oberflächentechnik IST, Braunschweig
  • Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Dresden
  • Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, Dresden
  • Lasertechnik ILT, Aachen

Joseph-von-Fraunhofer-Preisverleihung

Für herausragende wissenschaftliche Leistungen zur anwendungsnahen Lösung technischer und wissenschaftlicher Probleme vergibt die Fraunhofer-Gesellschaft im Rahmen ihrer Jahrestagung 1998 in Darmstadt folgende Fraunhofer-Preise:

  • Dipl.-Ing. Wolfgang Doleschal, Dipl.-Ing. Wolfram Kluge, Prof. Dr. Heinz Kück
    vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen IMS in Dresden für die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur maskenlosen optischen Direktbelichtung von Halbleiterbauelementen. Damit kann man ASICs auch in kleinen Stückzahlen wirtschaftlich produzieren und dabei von der Entwicklung direkt in die Produktion gehen.

  • Dr.-Ing. Friedhelm Heinrich
    vom Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT in Itzehoe für die Entwicklung eines Mehrkanalprozessormonitors zur Analyse und Kontrolle von plasmagestützten Abscheidungs- und Trockenätzverfahren. Es wird ebenfalls in der Halbleiterfertigung zur Abscheidung dünner Schichten verwendet. Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren, die externe Lichtquellen zur interferometrischen Ratenmessung einsetzen, wird hierbei vom Prozessplasma emittiertes Licht für die Interferometrie benutzt.

  • Dr. rer. nat. habil. Herrmann Mai, Dipl.-Phys. Reiner Dietsch, Dipl.-Phys. Thomas Holz
    vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden für ihre Arbeiten zur Entwicklung und industriellen Umsetzung der Herstellung von Ultrapräzisionsröntgenspiegeln durch konsequente Nutzung von Nanotechnologie und Puls-Laser-Technik. Damit lassen sich für die Röntgenanalytik neue industrielle Einsatzfelder bis hin zur Prozesskontrolle und Optimierung industrieller Großprozesse erschließen.

  • Dr. rer. nat. Klaus Rose
    vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg für die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung ultraviolett-härtbarer Schutzschichten für Plexiglaslinsen, die auf ORMOCERen aufbauen. Damit erzeugt man kratzfeste, haltbare und optisch klare Beschichtungen.

  • Dipl.-Ing. Markoto Sajidman
    vom Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung IITB in Karlsruhe für die Entwicklung eines neuen Fuzzy-Konzepts zur Regelung komplexer rheologischer Produktionsprozesse. Es dient dazu, Glasrohre für die Glasfaserproduktion mit hoher Präzision herzustellen und so die Qualität der späteren Glasfasern hinsichtlich Maßgenauigkeit, Oberflächengüte und Materialreinheit vorauszubestimmen.

  • Dipl.-Phys. Wolfgang Funk und Dr. Jian Zhao
    vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt für die Entwicklung eines Systems zum Copyright-Schutz mit digitalen Wasserzeichen. Damit gelingt es, die Urheberschaft digitaler Daten festzustellen. Dieses Verfahren ist für Broadcasting-Dienste, Digital-TV, Video-on-Demand oder Pay-TV einfach und kostengünstig einsetzbar.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1998: Dipl.-Phys. Wolfgang Funk vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt erhielt den Preis für die Entwicklung eines Systems zum Copyright-Schutz mit digitalen Wasserzeichen zusammen mit Dr. Jian Zhao. Damit gelingt es, die Urheberschaft digitaler Daten festzustellen.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1998: Dipl.-Phys. Wolfgang Funk vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt erhielt den Preis für die Entwicklung eines Systems zum Copyright-Schutz mit digitalen Wasserzeichen zusammen mit Dr. Jian Zhao. Damit gelingt es, die Urheberschaft digitaler Daten festzustellen.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1998: Dr. Jian Zhao vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1998: Dr. Jian Zhao vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Fraunhofer-Jahrestagung 1998 in Darmstadt
Fraunhofer-Jahrestagung 1998 in Darmstadt

Herausragende Erfindungen 

Die Firma Degussa bringt den zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC entwickelten Zahnfüllstoff »Definite« auf den Markt, der das Amalgam ersetzen soll.

Am Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT entsteht ein Lithiumakkumulator auf der Basis fester Ionenleiter, der die Leistung der bisherigen Lithiumakkus noch übertrifft und aufgrund seiner besonderen Bauweise völlig umweltsicher ist.

mp3 setzt sich durch

Die Verfahren der Audiocodierung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS, Bereich Angewandte Elektronik, haben den wirtschaftlichen Durchbruch erreicht. Besonders erfolgreich ist MPEG-2 Layer 3, mit dem ab 1999 drei Satelliten die südliche Erdhalbkugel mit digitalen Rundfunkprogrammen versorgen werden. Das gleiche Verfahren hat sich 1998 auch als führender Standard der Musikübertragung im Internet weltweit durchgesetzt.

Frontier-Carbon-Technology-Forschungsprogramm 

Durch die Bündelung ihrer Kompetenzen gelingt es den Fraunhofer-Instituten für Angewandte Festkörperphysik IAF und für Schicht- und Oberflächentechnik IST, gemeinsam mit einem Industrieunternehmen am Frontier-Carbon-Technology-Forschungsprogramm des japanischen Industrieministeriums MITI teilzunehmen. Sie setzen sich damit gegen eine Reihe nationaler und internationaler Mitbewerber durch.

1999

50 Jahre Fraunhofer

50 Jahre nach der Gründung: 9300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 47 Instituten und der Zentralverwaltung sorgen für ein Finanzvolumen der Fraunhofer-Gesellschaft von rund 1,4 Milliarden Mark. 

Die Fraunhofer-Gesellschaft bereitet sich intensiv darauf vor, auch in Zukunft die Rolle als Innovationsmotor in der deutschen Wirtschaft auszufüllen. Marktforschung und Technologiestudien helfen dabei, die Forschungsfelder der Zukunft zu erkennen und rechtzeitig die entsprechenden Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Der weitere Ausbau der internationalen Beziehungen fördert sowohl die Industriekontakte als auch die Einbindung der Fraunhofer-Forscher in die internationale Wissenschaftlergemeinde. Eine konsequente Kundenorientierung trägt dazu bei, den Anteil der Industrieforschung am Gesamtbudget der Fraunhofer-Gesellschaft weiter zu erhöhen. Die interne Kooperation wird durch weitere technologieorientierte Institutsverbünde und virtuelle Zentren verbessert.

Der Fraunhofer-Senat 1999 im Gründungssaal des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in München.
Der Fraunhofer-Senat 1999 im Gründungssaal des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in München.
Fraunhofer-Präsident Prof. Hans-Jürgen Warnecke zum 50jährigen Bestehen der Fraunhofer-Gesellschaft.
Festveranstaltung 1999: Bundeskanzler Gerhard Schröder gratuliert Fraunhofer-Präsident Prof. Hans-Jürgen Warnecke zum 50-jährigen Bestehen der Fraunhofer-Gesellschaft.
1999 Festakt im Deutschen Museum zum 50jährigen Jubiläum der Fraunhofer-Gesellschaft.
1999 Festakt im Deutschen Museum zum 50-jährigen Jubiläum der Fraunhofer-Gesellschaft.
Hugo Geiger, 1947-1950 Staatsekretär im Bayrischen Wirtschaftsministerium
Hugo Geiger, 1947-1950 Staatsekretär im Bayrischen Wirtschaftsministerium

Hugo-Geiger-Preis

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Fraunhofer-Gesellschaft stiftet die Bayerische Staatsregierung den Hugo-Geiger-Preis.

Namensgeber ist Staatssekretär Hugo Geiger, der Schirmherr der Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft am 26. März 1949. Mit diesem Preis werden hervorragende anwendungsorientierte Diplomarbeiten oder Dissertationen auf dem Gebiet der Biowissenschaften ausgezeichnet, die in unmittelbarer Beziehung zu einem Fraunhofer-Institut stehen.

CMOS-Kamera

Philip-Morris-Forschungspreis für CMOS-Kamera

Für die Entwicklung einer CMOS-Kamera mit bisher unerreichter Helligkeitsdynamik erhalten die Fraunhofer-Forscher Michael Schanz, Christian Nitta und Thomas Eckart den Philip-Morris-Forschungspreis des Jahres 1999.

Institutsrestrukturierung

Das Fraunhofer-Institut für Festkörpertechnologie IFT in München wird restrukturiert. Teile davon gehen in der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK und in den neuen Münchner Teil des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM auf.

Fraunhofer-Preisverleihung

Auf der Jahrestagung der Fraunhofer-Gesellschaft 1999 in München werden der Fraunhofer-Jubiläumspreis, die Joseph-von-Fraunhofer-Preise und die Hugo-Geiger-Preise verliehen.

Fraunhofer-Jubiläumspreis 1999

Die Fraunhofer-Gesellschaft vergibt am 27. Oktober 1999 den Jubiläumspreis des Jahres 1999 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Fraunhofer-Gesellschaft für eine herausragende Leistung des letzten Jahrzehnts in Würdigung ihres Beitrags zur WorldSpace-Mission an Dipl.-Ing. Ernst Eberlein, Dipl.-Ing. Robert Friedrich und Dipl.-Ing. Stefan Meltzer vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS stellvertretend für ein Team von 40 Wissenschaftlern. Der erfolgreiche Start des Satelliten AfriStar der Firma WorldSpace und der Anlauf der Massenproduktion von Empfängern markieren einen wichtigen Abschnitt im WorldSpace-Projekt. 
 

Preisträger des Joseph-von-Fraunhofer-Preises:

  • Andreas Rößler, Roland Blach und Ulrich Häfner
    vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO für ein Virtual-Reality-Kernsystem Lightning zur schnellen Erstellung von 3D-Umgebungen
  • Michael Füner, Prof. Dr. Peter Koidl, Dr. Christof Wild
    vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF für ein Verfahren zur Plasmaabscheidung großflächiger Diamantwafer
  • Dr. Mathias Herrmann, Dr. Manfred Nebelung, Dr. Christian Schubert
    vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS für die Werkstoff- und Technologieentwicklung für Siliciumnitrid-Kochplatten
  • Dieter Hoffmann, Guido Bonati, Gunther Schmidt
    vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT für die Entwicklung eines diodengepumpten Hochleistungslasers
  • Prof. Dr. Rudolf Fahrig
    vom Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung ITA für seine Forschungsarbeit zur Verhinderung der Chemotherapie-Resistenz
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Preisträger des Hugo-Geiger-Preises für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Thorsten Ulf Meyer vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Kerstin Püllmann vom Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung ITA, Angelika Spieth vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB werden für ihre hervorragenden anwendungsorientierten Diplomarbeiten oder vergleichbaren Leistungen auf dem Gebiet der Biowissenschaften ausgezeichnet.




Fraunhofer-Jubiläumspreis 1999: Dipl.-Ing. Ernst Eberlein (r.), Dipl.-Ing. Robert Friedrich (l.) und Dipl.-Ing. Stefan Meltzer (M.) stellvertretend für ein Team von 40 Wissenschaftlern.
© Fraunhofer
Fraunhofer-Jubiläumspreis 1999: Dipl.-Ing. Ernst Eberlein (r.), Dipl.-Ing. Robert Friedrich (l.) und Dipl.-Ing. Stefan Meltzer (M.) stellvertretend für ein Team von 40 Wissenschaftlern.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: Andreas Rößler, Roland Blach, Ulrich Häfner (v.l.n.r.:). Virtuelle Realität: Lightning ist ein robustes Softwaresystem, mit dem sich unterschiedliche interaktive 3D-Szenarien flexibel und ohne großen Aufwand erstellen und in beliebige Anwendungen integrieren lassen.
© Fraunhofer/Volker Steger
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: Andreas Rößler, Roland Blach, Ulrich Häfner (v.l.n.r.:). Virtuelle Realität: Lightning ist ein robustes Softwaresystem, mit dem sich unterschiedliche interaktive 3D-Szenarien flexibel und ohne großen Aufwand erstellen und in beliebige Anwendungen integrieren lassen.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: Michael Füner, Prof. Dr. Peter Koidl, Dr. Christof Wild vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF erhielten den Preis für ein Verfahren zur Plasmaabscheidung großflächiger Diamantwafer.
© Fraunhofer
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: Michael Füner, Prof. Dr. Peter Koidl, Dr. Christof Wild vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF erhielten den Preis für ein Verfahren zur Plasmaabscheidung großflächiger Diamantwafer.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999 : Dr. rer. nat. Mathias Herrmann, Dr.-Ing. Manfred Nebelung und Dr. rer. nat. Christian Schubert (v.l.n.r.) entwickelten eine neue Werkstoffvariante auf der Basis kostengünstigen Siliciumnitrid-Pulvers. Eine maßgeschneiderte Technologie ermöglicht die Herstellung effektiver, zuverlässiger Siliciumnitrid-Platten für Kochherde.
© Fraunhofer IKTS
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999 : Dr. rer. nat. Mathias Herrmann, Dr.-Ing. Manfred Nebelung und Dr. rer. nat. Christian Schubert (v.l.n.r.) entwickelten eine neue Werkstoffvariante auf der Basis kostengünstigen Siliciumnitrid-Pulvers. Eine maßgeschneiderte Technologie ermöglicht die Herstellung effektiver, zuverlässiger Siliciumnitrid-Platten für Kochherde.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: In einer Forschungskooperation ist es Dieter Hoffmann, Guido Bonati (v.l.n.r.) und Gunther Schmidt (nicht abgebildet) erstmals gelungen, serienreife diodengepumpte Festkörperlaser hoher Leistung herzustellen.
© Fraunhofer ILT
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: In einer Forschungskooperation ist es Dieter Hoffmann, Guido Bonati (v.l.n.r.) und Gunther Schmidt (nicht abgebildet) erstmals gelungen, serienreife diodengepumpte Festkörperlaser hoher Leistung herzustellen.
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: Tumorzellen werden oft unempfindlich gegen Krebsmedikamente. Prof. Dr. Rudolf Fahrig hat entdeckt, wie diese Arzneimittel-Resistenz verhindert werden kann. In-vivo-Versuche haben gezeigt, dass sich bei einer Kombinationstherapie mit Zytostatika und BVDU keine Chemotherapie-Resistenzen bilden.
© Fraunhofer ITEM
Joseph-von-Fraunhofer-Preis 1999: Tumorzellen werden oft unempfindlich gegen Krebsmedikamente. Prof. Dr. Rudolf Fahrig hat entdeckt, wie diese Arzneimittel-Resistenz verhindert werden kann. In-vivo-Versuche haben gezeigt, dass sich bei einer Kombinationstherapie mit Zytostatika und BVDU keine Chemotherapie-Resistenzen bilden.

Integration GMD Forschungszentrum Informationstechnik GmbH und Gründung Fraunhofer-Verbund Informations- und Kommunikationstechnik 

Die Integration der GMD Forschungszentrum Informationstechnik GmbH in die Fraunhofer-Gesellschaft wird beschlossen.

Die acht neuen Institute aus der GMD sollen zusammen mit sechs einschlägig orientierten Fraunhofer-Instituten den neuen Verbund Informations- und Kommunikationstechnik bilden, der mit 14 Instituten und 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den größten europäischen IuK-Forschungsverbund darstellt.

Eröffnung Fraunhofer Representative Office in China

Seit zwanzig Jahren unterhält die Fraunhofer-Gesellschaft wissenschaftliche Kontakte zur Volksrepublik China. Am 25. Mai 1999 eröffnet Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Warnecke, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, das Fraunhofer Representative Office Beijing. Es soll den Technologietransfer zwischen Deutschland und der VR China intensivieren. Zeitgleich und in denselben Räumen nimmt auch das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Fraunhofer Liaison Office seine Arbeit auf.