Normen und Standards

«Die Bedeutung von Normen und Standards  

Normen und Standards sind im Alltagsleben unsichtbar, aber in allen Wirtschaftsbranchen präsent. Sie beeinflussen Technologien und Produkte in Hinblick auf Qualität, Schnittstellen und Nachhaltigkeit und stellen Kompatibilität und Interoperabilität sicher. So prägen sie auch den Alltag der Endanwenderinnen und Endanwender in ihrem Umgang mit Produkten oder Dienstleistungen.

»Hier setzt die Fraunhofer-Gesellschaft an. Mit über 500 Forschenden in über 1300 Gremien nutzen wir unsere Expertise und Know-how bei nationalen und internationalen Standardisierungsprozessen, um Innovationen und technologische Entwicklungen voranzutreiben.«


»Fraunhofer-Team Normen und Standards«: Unsere Dienstleistungen

Das »Team Normen und Standards« der Fraunhofer-Gesellschaft dient als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen rund um Normung und Standardisierung. Wir machen uns für Sie auf die Suche nach Expertinnen und Experten in den verschiedensten Forschungsbereichen und stellen den Kontakt her. Danach unterstützen wir Sie beim Start einer Forschungs- oder Entwicklungskooperation.

 

Die Gremien: Schaltstelle der Standardisierungsprozesse

Fraunhofer kooperiert eng mit wichtigen Gremien und Institutionen. Dazu gehören die enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) sowie die Kooperation mit Industrieverbänden wie dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) oder dem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche e.V. (Bitkom).

Hinzu kommt die Mitwirkung an Strategieforen, beispielsweise dem Deutschen Strategieforum für Standardisierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und der European Multi-Stakeholder Platform on ICT Standardisation.

Diese Kooperationen ermöglichen es der Fraunhofer-Gesellschaft, nationale und europäische Interessen in den internationalen Normungsprozessen wirksam zu vertreten und eine bessere Verzahnung mit Themen aus Forschung und Entwicklung herzustellen.

Fraunhofer-Kooperationsvereinbarung mit DIN (Pressemitteilung 22.05.2022)

 

 

Referenzen: Wie Fraunhofer erfolgreich Standards setzt

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat zahlreiche erfolgreiche Referenzprojekte im Bereich Normung und Standardisierung vorzuweisen. Hier ein paar Beispiele:

Mobilfunkstandard 5G

Mit 5G hat sich der Mobilfunk von der Sprachtelefonie über das mobile Internet zu einem universellen Kommunikationsstandard entwickelt, der die Vernetzung von Sensoren, Geräten und Maschinen ermöglicht. Die technischen Spezifikationen für diesen globalen Standard werden bei 3GPP (3rd Generation Partnership Project) entwickelt und verabschiedet und dann von den Standardisierungsorganen der jeweiligen Regionen konkret umgesetzt.

Seit dem Start der Arbeit von 3GPP an den 5G-Spezifikationen im Jahr 2015 sind die Fraunhofer-Institute für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI und für Integrierte Schaltungen IIS an der Definition und Weiterentwicklung dieser leistungsfähigen Funktechnologie beteiligt. Dabei wurden zwischen 2015 und 2023 über 900 Beiträge zum 5G-Standard geleistet.

Durch die parallele Teilnahme in relevanten Industriegremien wie NGMN (Next Generation Mobile Networks), 5GAA (5G Automotive Association), 5G-ACIA (5G Alliance for Connected Industries and Automation) wird die heimische Industrie dabei unterstützt, ihre Anforderungen und Funktionen im Standard zu verankern. Das wiederum ist die Voraussetzung für eine Umsetzung im Mobilfunknetz und in den Endgeräten.

Der 5G-Fokus liegt auf der Funkzugangstechnologie (Radio Access Network, RAN). Die Institute haben sich dabei insbesondere auf professionelle Anwendungen in den Bereichen Internet der Dinge (IoT), Satellitenintegration in Mobilfunknetze, Produktionsautomatisierung und vernetzte Fahrzeuge (V2X) konzentriert.

Forschungsgruppe Technologien und Standards am Fraunhofer HHI

5G and Beyond (Fraunhofer IIS

 

Künstliche Intelligenz in der Fahrzeugkommunikation

In kaum einem anderen Anwendungsgebiet ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz so sicherheitskritisch wie beim autonomen Fahren. Das sichere Navigieren von Kraftfahrzeugen durch den Verkehr und bei schlechter Sicht und wechselnden Straßenbedingungen erlaubt keine Fehler. Die technischen Regeln der Umsetzung erfolgen in der Normung. Hier kommt der Fraunhofer-Gesellschaft eine Schlüsselrolle zu. Das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS gestaltet in den wichtigsten Standardisierungsorganisationen der Branche – wie ISO, AUTOSAR, 5GAA, ASAM – die Zukunft des sicheren autonomen Fahrens mit.

Dazu gehört insbesondere der sichere Einsatz von Künstlicher Intelligenz (ISO/AWI PAS 8800) – wobei das IKS auf diesem Gebiet international führend ist –, aber auch die zuverlässige Fahrzeugkommunikation sowie der Einsatz von Linux-Betriebssystemen in Fahrzeugen. Das so kodifizierte Fraunhofer-Wissen findet über diesen Transferpfad Einzug in die Fahrzeuge der Zukunft.

Autonomes Fahren (Fraunhofer IKS)