Der ITWM-Alumnus und Diplom-Mathematiker Hans Trinkaus interessiert sich neben Technologien wie künstliche Intelligenz auch für Kunst. Er will vor allem wissen, was mit uns und in unseren Gehirnen passiert, wenn wir ein Werk betrachten. Ein Video-Interview.
»Es gibt Muster – wir müssen sie nur finden«, davon ist Hans Trinkaus überzeugt. Und diese Muster spürt er unter anderem mit Hilfe künstlicher Intelligenz auf. Er ist seit einigen Jahren Mitglied des Fraunhofer-Alumni e.V. und er engagiert sich in dem Fraunhofer-Netzwerk Wissenschaft, Kunst und Design.
Das Netzwerk befasst sich seit Frühjahr 2018 mit Fragen wie: Wie kann Wissenschaft durch Kunst inspiriert werden – und umgekehrt? Was haben Forschende und Kunstschaffende gemeinsam? Wie können sie einen produktiven Dialog führen und sich wechselseitig inspirieren?
Das Netzwerk zielt auf den interdisziplinären Diskurs zwischen angewandter Forschung und Kunst, um damit komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu identifizieren und diesen zu begegnen.
Hans Trinkaus verfolgt in seinem Projekt einen besonderen Ansatz: »Unser multifunktionales Monitoringsystem unterstützt Mediziner bei ihren Bewertungen der Reifeprozesse von Gehirnen Frühgeborener. Dies geschieht durch die synergetische Auswertung mehrerer Signalquellen (EEG, aEEG, DCEEG) mittels Methoden des maschinellen Lernens. Jedem »Frühchen« entspricht ein Punkt, eingebettet in einen dreidimensionalen euklidischen Raum. Die EEGs mehrerer Frühgeborener korrespondieren mit Punktwolken, deren Clusterzentren wiederum mit Pathologien korrelieren. Die spielerische Übertragung solcher Algorithmen auf die Beobachtung individueller Wahrnehmungswirkungen von Kunstinstallationen könnte Hinweise zur Entdeckung der Emergenz unterschiedlicher Bewusstseinsebenen liefern.«
Im Gespräch mit Hans Trinkaus erklärt er nicht nur, welche Schwerpunkte er am Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM hatte und wie er zu der Idee seines aktuellen Forschungsprojektes gekommen ist, sondern auch warum er sich vom Fraunhofer-Alumni e.V. gerne überraschen lässt und dass diese Mitgliedschaft durchaus Parallelen zu einem Premierenabonnement hat.
Am 27. Mai um 18 Uhr spricht Hans Trinakaus auch bei der Projektvorstellung BRAINPALACE, die aufgrund der aktuellen Lage als digitale Vernissage aus dem STATE Studio in Berlin stattfindet.
Tauchen Sie ein in die Licht- und Klangwelt von BRAINPALACE und erleben Sie die Künstlerin Tatjana Busch, die Medienkünstler Daniel Dalfovo und Christian Losert sowie Fraunhofer-Forscher und weitere Experten im Talk mit Christian Rauch von STATE Studio.
Ab 28. Mai ist das Ausstellungslabor eröffnet und live zugänglich. Die Besucher und Besucherinnen können in Interaktion mit der Lichtskulptur treten.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Grallert kam 2004 als Institutsleiter zum Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI. Zuvor verantwortete er als Senior Vice President of Optical Networks bei der Siemens Information and Communications Group weltweit die Forschung und Entwicklung. Er krempelte das HHI von einer reinen Forschungsorganisation zu einem anwendungsorientierten und industrienahmen Institut um.
Bei dem Alumni-Frühstück auf dem Netzwert-Symposium hatten wir die Chance mit mit Prof. Grallert über die dynamische Zeit am HHI, sein Engagement beim Fraunhofer-Alumni e.V. zu sprechen.
Zum Video gelangen Sie hier.