Alumni der Fraunhofer-Gesellschaft und der Hochschule St. Gallen diskutieren über die Zukunft der Mobilität

Vorträge hochkarätiger Experten und eine lebhafte Podiumsdiskussion - Die Auftakt-Veranstaltung des neuen Formates CONNECTING ALUMNI lockt zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft.

Prof. Andreas Herrmann, Direktor am Institut für Customer Insight, Universität St. Gallen (HSG) macht mit zahlreichen Beispielen deutlich: Eine Maschine kann besser Autofahren als der Mensch.
© Fraunhofer, Caroline Floritz
Prof. Andreas Herrmann, Direktor am Institut für Customer Insight, Universität St. Gallen (HSG), macht mit zahlreichen Beispielen deutlich: Eine Maschine kann besser Autofahren als der Mensch.
Podiumsdiskussion mit Prof. Herrmann, Marcus Zwick, Moderator Viktor Deleski, Dr. Nils Klingbeil und Dr. Gereon Weiß.
© Fraunhofer, Caroline Floritz
Podiumsdiskussion mit Prof. Herrmann, Marcus Zwick, Moderator Viktor Deleski, Dr. Nils Klingbeil und Dr. Gereon Weiß.
Angeregte Diskussion bei der Vernetzungsrunde im Anschluss an die Vorträge.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Expertinnen und Experten eine Plattform für die Vernetzung und eine Verbindung zur Fraunhofer-Gesellschaft zu bieten, ist eines der Hauptanliegen des Fraunhofer-Alumni e.V.. Mehr als 70 Besucherinnen und Besucher kamen zur Auftakt-Veranstaltung von CONNECTING ALUMNI nach München. Einige internationale Alumni verfolgten die Veranstaltung auch über einen Live-Stream. Alumni der Hochschule St. Gallen sowie Ehemalige der Fraunhofer-Gesellschaft tauschten sich unter dem Motto »E-MOBILITY, CONNECTED CARS & AUTONOMOUS DRIVING« über neue, ganzheitliche Konzepte und Sicherheitsaspekte sowie gesellschaftliche und soziale Konsequenzen des autonomen Fahrens aus.

»Für uns, HSG Alumni, ein sehr inspirierender Abend mit vielen spannenden Gesprächen, neuen Kontakten und Ideen, welcher Vorfreude macht auf weitere gemeinsame Netzwerktreffen dieses Formats! Hierfür von uns allen ein großes Dankeschön!«, so Carola Schütt, Vorstand HSG Alumni Club München e.V.. Hauptberuflich ist sie Managerin bei der Carl Friedrich von Siemens-Stiftung.

»Autonome und elektrische Fahrzeuge werden schon bald unseren Alltag mitbestimmen und wir wollen heute dazu einen Beitrag leisten«, erklärte Michael Vogel, Leiter Personalmarketing und Alumni-Management bei der Fraunhofer-Gesellschaft. »Der Fraunhofer-Alumni e.V. bringt auch in diesem Treffen Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen. Mit dieser Vielfalt und in dem Zusammenwirken verschiedener Disziplinen – die wir auch mit unseren Instituten und in Kooperationen mit Unternehmen leben - stärken wir nicht nur die Innovationskraft der Standorte Deutschland und Europa, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag für die Zukunft unserer Mobilität«.

»Menschen können Vieles, aber nicht Autofahren!« provozierte Prof. Andreas Herrmann, Direktor am Institut für Customer Insight, Universität St. Gallen (HSG). »Mit autonomen Fahrzeugen können wir Energie einsparen, einen verbesserten Verkehrsfluss in den Städten erreichen, die Straßen entlasten und vor allem den Individualverkehr um ein Vielfaches sicherer machen. Aber wir brauchen bei diesem Thema auch einen gesellschaftlichen Konsens. Immer wenn die Vorteile groß genug sind, gibt es die Bereitschaft, Risiken zu akzeptieren. Doch auch mit hochentwickelten Systemen wird es Fehler geben, daher brauchen wir eine breite Diskussion.«

Weltweit, so Herrmann in seiner Präsentation, sterben jährlich 1,25 Millionen Menschen im Straßenverkehr. Aufgrund von Fahrerassistenzsystemen in Europa und den USA gehe die Zahl der Unfälle zurück. In anderen Regionen wie etwa in Asien oder Afrika sorge ein steigendes Verkehrsaufkommen weiterhin für einen Anstieg der Verkehrstoten.

»Nach wie vor ist Künstliche Intelligenz noch nicht reif für den Serieneinsatz auf der Straße, noch immer stehen wir vor großen Herausforderungen, um die Sicherheit autonomer Systeme gewährleisten zu können«, schränkte Dr. Gereon Weiß, Abteilungsleiter Adaptive & Adaptable Architectures am Fraunhofer ESK, ein. »Wann die ersten Lösungen marktreif sein werden, ist fraglich. Jenseits dieser Risiken bietet Autonomes Fahren jedoch zahlreiche Chancen. Daher ist es entscheidend, in die Forschung zu investieren und in der Kombination unterschiedlicher Ansätze ein vertretbares Risiko zu erreichen.«

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CONNECTING ALUMNI - Beim dieses neuen Veranstaltungsformates diskutierten Ehemalige der Hochschule St. Gallen und der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam.
© Fraunhofer, Caroline Floritz
CONNECTING ALUMNI - Beim dieses neuen Veranstaltungsformates diskutierten Ehemalige der Hochschule St. Gallen und der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam.
Mehr als 70 Besucherinnen und Besucher trafen sich in der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München.
© Fraunhofer, Caroline Floritz
Mehr als 70 Besucherinnen und Besucher trafen sich in der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München.

Unternehmen und Forschungseinrichtungen verfolgen derzeit verschiedene technische Ansätze, um Mobilität sicherer zu machen. Markus Zwick, Experte für innovative Mobility Solutions und Gründer, erklärte im Rahmen der Podiumsdiskussion: »Es wird einen Mix von Sensoren geben. Die Konfidenz eines Systems erhöht sich, wenn man es auf mehrere Komponenten verteilt. Man kann es durchaus mit uns Menschen vergleichen, wir sehen, hören, fühlen und erreichen so beispielsweise in Verkehrssituationen ein höheres Maß an Sicherheit. Die Sicherheit ist aber auch ein Systemansatz: Künstliche Intelligenz muss unterstützt werden durch ein Logik-basiertes System. Damit wird Sicherheit zertifizierbar.«

Mit Dr. Nils Klingbeil, Teamleader Pre-Development des Herstellers e.GO Mobile, war auch ein Vertreter eines Herstellers unter den Referenten. Das Aachener Unternehmen e.GO schafft es, mit einer neuen Produktionsphilosophie und einem schlanken Ansatz, bezahlbare Elektro-Fahrzeuge in Deutschland herzustellen. »Mit dem e.GO Life haben wir Deutschlands günstigstes Elektroauto. Produkte, Software und neue Technologien für Autonomes Fahren allein reichen nicht, wir brauchen völlig neue Verkehrskonzepte«, so der Fraunhofer-IPT-Alumnus Klingbeil. »Zusammen mit der Stadt Aachen entwickelt e.GO Mobile Mobilitäts-Hubs, Umschlagsorte der Mobilität, wo wir ländliche und innerstädtische Mobilität verknüpfen. Damit kann man im Außenbereich einer Stadt von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor auf ein elektrisches Robo-Taxi umsteigen. Unsere Vision ist die Reduktion von Emissionen in Städten.«

Letztlich könne es nicht darum gehen, verschiedene Fahrzeugarten gegeneinander auszuspielen, fasste Prof. Hermann zusammen. Vielmehr gelte es unterschiedliche Verkehrsformen intelligent miteinander zu vernetzen.

CONNECTING ALUMNI ist eine Veranstaltungsreihe des Fraunhofer-Alumni e.V. in Zusammenarbeit mit Alumni-Vereinen von Hochschulen und Unternehmen. Weitere Veranstaltungsformate des Fraunhofer-Alumni e.V. sind der Alumni-Summit und die INNOVATIONSLOUNGE. Der Summit findet in diesem Jahr am 20. November in Berlin zum vierten Mal statt und beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt »KI – im Spannungsfeld von Strategie, Sicherheit und Ökonomie«. Die INNOVATIONSLOUNGE veranstaltet der Fraunhofer-Alumni e.V. in Kooperation mit dem Fördermitglied Atreus, dem Anbieter für Interimsmanagement.

Der Fraunhofer-Alumni e.V. ist ein gemeinnütziger Ehemaligenverein der Fraunhofer-Gesellschaft. Er steht ehemaligen Beschäftigten, Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern, Stipendiatinnen und Stipendiaten, Promovierenden und Studierenden der Fraunhofer-Gesellschaft, Tochtergesellschaften sowie kooperierender Universitäten offen. Mitglieder des Vereins können Veranstaltungen kostenfrei besuchen, haben Zugriff auf ein umfassendes und hochkarätiges Expertinnen- und Expertennetzwerk und erhalten regelmäßig Informationen aus der Fraunhofer-Welt.