Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit

Freiheit in der Hightech-Gesellschaft

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Lange war Freiheit allzu selbstverständlich in der westlichen Welt. Durch Krisen und Kriege gerät sie zunehmend unter Druck. Gleichzeitig waren die Werkzeuge, um Freiheit zu kontrollieren, nie mächtiger. Technologien wie KI spielen eine wesentliche Rolle: Sie können gesellschaftliche Freiheit einengen – aber auch befördern. Deshalb ist es wichtig, die Mechanismen dahinter zu verstehen.
 

Wann kann ich einer Information oder einem System vertrauen? Wieviel Entscheidungsfreiheit lässt uns Künstliche Intelligenz überhaupt noch? Wie kann ich digitale Überwachung umgehen, wenn meine Freiheit eingeschränkt ist? Diese Fragen sind zentral für die Freiheit einer Gesellschaft. Und mit dem Siegeszug von KI und digitalen Tools in immer mehr Bereichen unseres Alltags wird es zunehmend wichtiger, sie zu stellen.

Bei Fraunhofer arbeiten wir an Lösungen, um Technologien vertrauenswürdiger, weniger fehleranfällig und sicherer zu gestalten. Unsere Forschung soll Menschen ermutigen, sich achtsam und kritisch mit den Risiken für ihre Freiheit im digitalen Raum auseinanderzusetzen und sie befähigen, ebendiese Freiheit zu bewahren. Deshalb beteiligt sich Fraunhofer am Wissenschaftsjahr Freiheit.

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Fraunhofer auf der MS Wissenschaft

14. Mai bis 27. September 2024
 

Auf dem Schiff in die Freiheit: Was ist Freiheit? Unter welchen Bedingungen ist sie möglich? Und was bedeutet sie im Jahr 2024? Diesen und weiteren Fragen geht die Ausstellung auf der MS Wissenschaft nach und beleuchtet verschiedene Perspektiven: Vom Freiheitsbegriff in der Antike bis zum Umgang mit KI, von Wissenschaftsfreiheit bis Fake News, vom Klimaprotest bis zur Spieltheorie. Fraunhofer ist mit zwei Exponaten zu vertrauensvoller KI und dem Darknet dabei.
 

zur MS Wissenschaft

Die MS Wissenschaft, ein schwimmendes Science Center mit Exponaten zum Ausprobieren und Mitmachen.
© Retusche: Ralitsa Kirova / Wissenschaft im Dialog, CC BY-SA 4.0

Vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz: Wer entscheidet hier eigentlich?

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© designatics®

»Who’s deciding here?!«
Wer soll entscheiden? Mensch oder KI?

Welche Entscheidungen können und wollen wir KI-Algorithmen überlassen und welche sollten wir besser selbst treffen? Wie verlässlich sind diese Technologien, die wir zunehmend auch in sicherheitsrelevanten Bereichen verwenden? Ob in autonomen Autos, in Maschinen und Robotern, zur Erkennung von Fake News oder als Entscheidungsunterstützung in der Medizin – entscheidet eine KI falsch, kann das weitreichende Folgen haben.

Im Spiel lernt ihr Beispiele kennen, bei denen KI uns Menschen bereits gut unterstützen kann. Die große Herausforderung dabei ist es, die Leistungsfähigkeit der KI realistisch einschätzen zu können. Denn: KI wird immer besser, aber ist noch nicht perfekt. Einige der dargestellten Anwendungsfälle zeigen auch typische Herausforderungen, auf die Forschende bei der Entwicklung von KI-Anwendungen stoßen.

Tretet mit der KI an, testet Euer Wissen und stellt Eure Entscheidungsfreiheit auf die Probe!

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Heller als gedacht – das Darknet entdecken

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© Fraunhofer SIT

Das Darknet hat keinen guten Ruf. Viele verbinden es mit kriminellen Machenschaften wie Waffen- oder Drogenhandel. Dabei wird es überwiegend von Menschen genutzt, die Freiheit und Sicherheit suchen: In Unrechtsstaaten können sie über das Darknet anonym auf Information zugreifen, die in ihrem Land zensiert oder verboten sind. Und miteinander kommunizieren ohne digitale Spuren zu hinterlassen. Hierzulande nutzen es viele, um beim Surfen im Internet ihre Privatsphäre zu schützen und der Überwachung der Werbewirtschaft zu entgehen. Selbst zahlreiche Unternehmen unterhalten Seiten im Darknet parallel zu ihren Aktivitäten im Internet. Das Fraunhofer-Exponat zeigt diese vielen Facetten des Darknets zwischen Freiheit und Sicherheit. Es erklärt Begriffe, legitime Anwendungsmöglichkeiten und aktuelle Forschungsergebnisse. In einer interaktiven Präsentation erfahren Besucher zum Beispiel, wie der TOR-Browser funktioniert, und sie können ihr Wissen zum Darknet testen.

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Mehr Fraunhofer-Projekte im Kontext Freiheit

 

Technologische Freiheit: OpenGPT-X

Bisher kommen die erfolgreichsten KI-Sprachmodelle aus Amerika und Asien. Den Anforderungen des europäischen Marktes werden sie häufig nicht gerecht. Mit der neuen Sprach-KI »OpenGPT-X« sollen europäische Firmen das Innovationspotenzial von KI besser nutzen und technologisch unabhängig bleiben können.

 

Freiheit und Deepfakes

Deepfakes bedrohen unsere Freiheit zunehmend. Die Risiken, die täuschend echt wirkende Video- und Audiomanipulationen mit sich bringen, sind für Politik, Unternehmen und Gesellschaft erheblich. Dank Künstlicher Intelligenz können Deepfakes verlässlich entlarvt werden.

 

Freiheit in der Wissenschaft: Forschen in Verantwortung

Die Freiheit der Wissenschaft ist Voraussetzung für Wahrheitsfindung und Demokratie und wirkt damit in die Gesellschaft zurück. Doch Wissenschaft muss verantwortungsvoll handeln. Im Projekt LeNa wurden praktische Tools entwickelt, mit denen Forschende ihre Prozesse im Hinblick auf gesellschaftliche Verantwortung reflektieren können.

 

Freiheit der Arbeit

Arbeiten von überall ist längst Normalität geworden. Die Ausgestaltung, Vorteile und Risiken mobiler Arbeit beleuchtet eine Studie des Fraunhofer IAO. Ein Befund: Die geringere Präsenz der Mitarbeitenden muss durch ein Mehr an Kommunikation kompensiert werden.

 

Freiheit trotz Handikap

Handprothesen geben Menschen, die eine Hand verloren haben, ein Stück Freiheit wieder. Fraunhofer-Forschende arbeiten an einer genaueren und feinfühligeren Steuerung der Prothesen bis hin zu einzelnen Fingern. Statt herkömmlicher Elektroden, die Nervenimpulse im Muskelgewebe des Arms detektieren, setzen sie auf Ultraschallsensoren.

 

Freiheit in der Mobilität

Wenn’s am Boden eng wird, könnten Lieferanten künftig in die dritte Dimension ausweichen. Der Albacopter – ein Fluggerät nach dem Vorbild des Albatros, das besonders effizient gleitet – legt dafür einen Grundstein.