Hugo-Geiger-Preis 2020

Die diesjährige Preisverleihung fand im Rahmen des Symposiums »Netzwert« der Fraunhofer-Gesellschaft am 23. März 2021 in München statt. Überreicht wurden die Hugo-Geiger-Preise vom Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger.

 

Minister Hubert Aiwanger mit den Hugo-Geiger-Preisträgern: Dr. Simon Fichtner, Dr. Annelie Schiller, Dr. Christian Kalupka. Zu den Gratulanten gehörten auch die Fraunhofer-Vorstandsmitglieder Andreas Meuer und Prof. Alexander Kurz (v.l.n.r.). Alle Teilnehmer hatten sich vor der Veranstaltung einem Corona-Schnelltest unterzogen.
© Marc Müller
Minister Hubert Aiwanger mit den Hugo-Geiger-Preisträgern: Dr. Simon Fichtner, Dr. Annelie Schiller, Dr. Christian Kalupka. Zu den Gratulanten gehörten auch die Fraunhofer-Vorstandsmitglieder Andreas Meuer und Prof. Alexander Kurz (v.l.n.r.). Alle Teilnehmer hatten sich vor der Veranstaltung einem Corona-Schnelltest unterzogen.

Platz 1: Dr. Simon Fichtner aus Itzehoe

Titel der Dissertation: »Development of High Performance Piezoelectric AlScN for Microelectromechanical Systems: Towards a Ferroelectric Wurtzite Structure«.

Dr. Simon Fichtner
Nach seinem Physikstudium und der Promotion im Dezember 2019 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wechselte Dr. Simon Fichtner zum Fraunhofer ISIT in Itzehoe. Dort ist Dr. Simon Fichtner wissenschaftlich-technischer Direktor der Abteilung für Anwendungen im Bereich mikroelektrischer mechanischer Systeme (MEMS) und kümmert sich um die Entwicklung neuer ferroelektrischer Materialien für MEMS-Anwendungen und intelligente Mikroelektronik. Für seine Erkenntnisse im Rahmen seiner Promotion ist Dr. Fichtner mit dem ersten Platz des Hugo-Geiger-Preises 2020 ausgezeichnet worden.

»Wir können uns mittlerweile sehr überzeugt in der Fachwelt hinstellen und zeigen, dass sich unser Material von anderen Ferroelektrika abhebt.«

Aluminium-Scandium-Nitrit besitzt ferroelektrische Eigenschaften – das ist nicht weniger als eine bahnbrechende Erkenntnis, die Dr. Simon Fichtner vom Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT gelungen ist. Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelte er zunächst das Material Aluminium-Scandium-Nitrit und stellte bei Versuchen Ferroelektrizität fest. Dafür wurde Dr. Fichtner mit Platz eins des Hugo-Geiger-Preises ausgezeichnet. Welche Bedeutung seine Entdeckungen für Industrie und Wissenschaft haben und warum die Erkenntnis revolutionär ist, erklärt er in dieser Podcastfolge.

Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT

Podcast

Platz 2: Dr.-Ing. Annelie Schiller aus Freiburg

Titel der Dissertation: »Messung der Topographie bewegter Objekte mittels digitaler Holographie«.

Dr.-Ing. Annelie Schiller
Dr. Annelie Schiller absolvierte ihr Bachelor- und Masterstudium der Mikrosystemtechnik an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg. Ihre Doktorarbeit begann sie am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM und promovierte von 2016 bis 2020. Seitdem arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer IPM. Für die Erkenntnisse in ihrer Dissertation ist sie mit dem zweiten Platz des Hugo-Geiger-Preises 2020 ausgezeichnet worden.

»Ich war überrascht, dass noch nicht viele andere vor mir untersucht haben, was ich nachweisen konnte.«

Dr. Annelie Schiller wurde für ihre Erkenntnis, dass sich Objekte in Bewegung mittels digitaler Holographie vermessen lassen, mit dem zweiten Platz des Hugo-Geiger-Preises ausgezeichnet. Bisher hat man angenommen, dass Objekte vollständig ruhen müssen, um sie mikrometergenau vermessen zu können. Durch die Forschungsergebnisse ihrer Dissertation versprechen sich Industrie und Wirtschaft neue Innovationsschübe. In welchen Wirtschaftszweigen ihre Erkenntnisse Anwendung finden und was sie jungen Menschen rät, die ebenfalls in der Wissenschaft Karriere machen möchten, hat sie in dieser Podcastfolge erzählt.

Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM

Podcast

Platz 3: Dr. rer. nat. Christian Kalupka aus Aachen

Titel der Dissertation: »Energiedeposition von ultrakurz gepulster Laserstrahlung in Gläsern«.

Dr. rer. nat. Christian Kalupka
Dr. Christian Kalupka ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für La-sertechnik in Aachen. Nach seinem Physikstudium an der RWTH Aachen hat er bereits das Institut kennengelernt und im Rahmen seiner Dissertation dort gearbeitet. Er ist verantwortlich für ein Team aus vier Mitarbeitern im Bereich Lasermaterialbearbeitung von transparenten Materialien. Dr. Kalupka ist für seine Erkenntnisse in seiner Disserta-tion mit dem dritten Platz des Hugo-Geiger-Preises 2020 ausgezeichnet worden.

»Der Trend geht dahin, dass wir uns komplett neue Prozesse überlegen müssen, die es nach aktuellem Stand der Technik noch gar nicht gibt.«

Laserstrahlen werden dazu genutzt, um Material abzutragen. Aber was passiert, wenn Strahl und Werkstoff aufeinandertreffen, ein Moment, der sich im Bereich von einer Pikosekunde, dem Bruchteil einer Sekunde, bewegt? Dr. Christian Kalupka hat sich mit dieser Frage im Rahmen seiner Dissertation beschäftigt und kann nun je nach gewünschtem Prozess genau feststellen, mit welchen Parametern eines Laserstrahls die Energiedeposition in einem Werkstoff möglichst gezielt erreicht wird. Für diese Erkenntnis wurde er mit Platz drei des Hugo-Geiger-Preises 2020 ausgezeichnet. Warum diese Erkenntnisse für Industrie und Wirtschaft wichtig sind und was die Neuartigkeit seiner Erkenntnis ist, erklärt Dr. Kalupka in dieser Podcastfolge.

Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen

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