»Diese im industriellen Maßstab herstellbaren Verbundmaterialien stellen damit einen Meilenstein in der Entwicklung funktionalisierter, mechanisch hochfester, biobasierter Werkstoffsysteme dar«, erklärt Moser. »Und liefern einen signifikanten Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Denn alternativ kann der Verbundwerkstoff aufgeschmolzen und mit bestehenden Fertigungsanlagen wieder zu einem neuen Produkt für technisch anspruchsvollen Anwendungen verarbeitet werden.«
Bei der Produktion werden zwei verschiedene PLA-Typen mit unterschiedlichen Schmelztemperaturen so zu einem selbstverstärkten PLA-Verbundwerkstoff kombiniert. Das höher schmelzende PLA wird als verstärkende Faser in die niedriger schmelzende Matrix eingebettet. Die daraus resultierende Materialsteifigkeit kann mit kommerziell verfügbaren selbstverstärkten Polypropylen-Verbundmaterialien konkurrieren. Die Herstellung erster Prototypen ist bereits für dieses Jahr vorgesehen.
Im Rahmen des durch die Europäische Forschungsförderung H2020 geförderten Projekts »Bio4self« (Förderkennzeichen 745762) beteiligten sich u.a. neben dem Fraunhofer ICT noch die Technische Universität von Dänemark, das belgische Textilforschungsinstitut CENTEXBEL sowie das Unternehmen Comfil aus Dänemark. Das ressourcenschonende Konzept mit großem Einsatzpotenzial hat auch die Jury auf der JEC 2019, Europas größter Fachmesse für Verbundwerkstoffe, überzeugt und den ersten Preis in der Kategorie »Nachhaltigkeit« erhalten.
Zu sehen ist der Werkstoff auch auf der weltweit führenden Branchenmesse »K« in Düsseldorf – vom 16. bis 23. Oktober am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand SC01 in Halle 7.