Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2024

Simulationsmethoden – komplexe Prozesse zeitsparend abbilden

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Die Gewinner des Joseph-von-Fraunhofer-Preises für das »Simulationstool MESHFREE«: Dr. Jörg Kuhnert und Dr. Isabel Michel.

©  Foto: Fraunhofer / Piotr Banczerowski
 

Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 2024:
 

Das Team von Dr. Jörg Kuhnert und Dr. Isabel Michel
(Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM)

 

Ob im Automotive-Bereich oder in der Produktion: Simulationen und Digitale Zwillinge sind für viele Unternehmen unverzichtbar. Doch bestimmte Anwendungen stellen herkömmliche Software vor Herausforderungen. Hochdynamische Prozesse wie beim Aquaplaning, in Freistrahlturbinen oder bei der Zerspanung von Metall werden oftmals nicht zufriedenstellend wiedergegeben. Das Team um Dr. Jörg Kuhnert und seine Kollegin Dr. Isabel Michel am Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM hat mit dem gitterfreien Simulationstool MESHFREE eine Lösung erarbeitet, die diese Lücken schließt.

Die Software kombiniert die Generalisierte Finite-Differenzen-Methode (GFDM) zur Lösung der Erhaltungsgleichungen für Masse, Impuls und Energie mit effizienten Algorithmen zur Lösung linearer Gleichungssysteme – ein weltweites Alleinstellungsmerkmal. Die verwendete numerische Punktewolke ist in der Lage, sich flexibel an bewegliche Geometrien anzupassen. Aufwändige Nachkorrekturen im Rechengitter entfallen.

MESHFREE begegnet einer Vielzahl von Problemstellungen in der Industrie äußerst erfolgreich und greift damit Bedarfe der Wirtschaft auf, die dringend eine Simulationslösung erfordern. Sowohl der Mittelstand als auch große Unternehmen nutzen die Technologie inzwischen für Fragestellungen, die durch herkömmliche Modelle nur unzureichend adressierbar sind.

Die Jury würdigt »die kontinuierliche Entwicklung der Technologie und die Adaptation auf unterschiedliche industriell relevante Fragestellungen« als »vorbildlich«.

Joseph-von-Fraunhofer-Preis

Seit 1978 verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft jährlich den Joseph-von-Fraunhofer-Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen zur Lösung anwendungsnaher Probleme an ihre Mitarbeitenden.


Kriterien für die Auszeichnung mit dem Forschungspreis sind unter anderem die Neuartigkeit des wissenschaftlich-methodischen Ansatzes, der Erkenntnisfortschritt und die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Anwendung.


In diesem Jahr werden drei Joseph-von-Fraunhofer-Preise mit jeweils 50 000 Euro vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten auch eine silberne Anstecknadel mit dem Gesichtsprofil des Namenspatrons.