2015

Licht gestaltet – Fraunhofer-Jahrestagung in Wiesbaden

Fraunhofer-Jahrestagung 2015 in Wiesbaden
© Dirk Mahler/Fraunhofer
Alle Preisträger 2015 mit Prof. Reimund Neugebauer (Fraunhofer-Präsident), Joachim Gauck (Bundespräsident) und Volker Bouffier (Ministerpräsident Hessen). (v.l.n.r.)

Auf ihrer Jahrestagung am 9. Juni 2015 im Kurhaus in Wiesbaden zeichnete die Fraunhofer-Gesellschaft herausragende Projekte ihrer Forscherinnen und Forscher aus. Das Motto der Veranstaltung lautete »Licht gestaltet«. Rund 700 Teilnehmer wurden erwartet. Ehrengäste waren Bundespräsident Joachim Gauck und der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.

Es wurden drei Joseph-von-Fraunhofer-Preise sowie der Fraunhofer-Preis Technik für den Menschen verliehen.

Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2015

Seit 1978 verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft alljährlich an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Joseph-von-Fraunhofer-Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen zur Lösung anwendungsnaher Aufgaben. Der Preis mit 50 000 Euro dotiert.

 

Harte Schichten für Maschinen

Werden Motorenkomponenten mit hartem Kohlenstoff beschichtet, reduzieren sich ihre Reibungswerte fast auf null. Weltweit ließen sich jedes Jahr Milliarden Liter Treibstoff sparen. Prof. Andreas Leson, Dr. Hans-Joachim Scheibe und Dr. Volker Weihnacht vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS entwickelten ein neues Laser-Verfahren für die Beschichtung in Serie.
 

Gummi vom Acker

Naturkautschuk ist ein essentieller Bestandteil hochwertigen Gummis, wie er etwa für Autoreifen benötigt wird. Dieser wird aus dem tropischen Kautschukbaum gewonnen, dessen Anbau zunehmend ökologische Probleme verursacht. Den Fraunhofer-Forschern Dr. Christian Schulze Gronover und Prof. Dirk Prüfer vom Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME gelang es in Zusammenarbeit mit Dr. Carla Recker (Continental Reifen Deutschland GmbH) aus Russischem Löwenzahn große Mengen an Naturkautschuk herzustellen.
 

Der Konzertsaal zum Mitnehmen

Optimaler Musikkonsum im Auto oder über mobile Endgeräte – der Zuhörer hat stets das Gefühl, direkt beim Konzert dabei zu sein. Oliver Hellmuth, Jan Plogsties und Harald Popp vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS entwickelten mit Cingo und Symphoria intelligente Algorithmen, die einen natürlichen dreidimensionalen Raumklang erzeugen.

Fraunhofer-Preis Technik für den Menschen 2015

Mit Hilfe der Medizintechniklösung PlasmaDerm können Dr. Andreas Helmke, Dr. Dirk Wandke (Cinogy GmbH), Prof. Wolfgang Viöl und Prof. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Göttingen) die Heilung von Wunden beschleunigen (v.l.n.r.).
© Dirk Mahler/Fraunhofer
Mit Hilfe der Medizintechniklösung PlasmaDerm können Dr. Andreas Helmke, Dr. Dirk Wandke (Cinogy GmbH), Prof. Wolfgang Viöl und Prof. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Göttingen) die Heilung von Wunden beschleunigen (v.l.n.r.).

Den Fraunhofer-Preis Technik für den Menschen vergibt die Fraunhofer-Gesellschaft und ihre ehemaligen Vorstände und Institutsleiter. Er wird alle zwei Jahre für Forschungs- und Entwicklungsleistungen vergeben, die maßgeblich dazu beigetragen haben, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und deren Leistungsfähigkeit im täglichen Leben und bis ins Alter zu erhalten. Der Preis ist mit 50 000 Euro dotiert.

Plasma für die Haut

Hauterkrankungen machen vielen Menschen zu schaffen. Ein häufiges Problem sind offene Wunden – vor allem ältere Menschen sind betroffen. Prof. Wolfgang Viöl und Dr. Andreas Helmke vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST sowie Prof. Steffen Emmert von der Universitätsmedizin Göttingen und Dr. Dirk Wandke von der CINOGY GmbH gelang es gemeinsam, ein neues Verfahren zur Behandlung von Dermatosen praxisfähig zu machen: Mit PlasmaDerm entwickelten sie die eine neue medizintechnische Lösung, damit die Verletzungen schneller heilen.

Hugo-Geiger-Preis

Auszeichnung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Mit dem Hugo-Geiger-Preis zeichnet das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie drei hervorragende Promotionsarbeiten aus. Kriterien der Beurteilung sind: wissenschaftliche Qualität, wirtschaftliche Relevanz, Neuartigkeit und Interdisziplinarität der Ansätze. Benannt ist der Preis nach dem Staatssekretär Hugo Geiger, der als Schirmherr der Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft am 26. März 1949 fungierte. Vergeben wird ein erster, zweiter und dritter Preis. Die Dotierung beträgt 5000, 3000 und 2000 Euro.

Die Verleihung der Hugo-Geiger-Preise fand am 16. November 2015 im Rahmen der 15. Münchner Wissenschaftstage »Städte der Zukunft« statt.