Unter dem Motto »Exzellenz durch Zusammenarbeit« trafen sich zum 7. Netzwert-Symposium in München über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter zehn Mitglieder des Fraunhofer-Alumni e.V. Sie bekamen spannende Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte – von Cybersecurity über Unterwassertechnologien bis hin zur Impfstoffentwicklung.
Disruption und Systemrelevanz als Ziele
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Statement des Fraunhofer-Präsident Professor Reimund Neugebauer, der eine große Veränderungsdynamik in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft seiht. In der politischen Diskussion beobachtet Neugebauer eine Konzentration auf nationale Interessen, Sicherheitsfragen und soziale Gerechtigkeit. Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft führten Digitalisierung und Biologisierung zu einem Paradigmenwechsel. »Wir müssen genau beobachten, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Fraunhofer-Gesellschaft haben«, attestierte Neugebauer.
Weites Spektrum aktueller Forschungsprojekte
In drei parallelen Sessions ging es nach den Plenarvorträgen in medias res. Die Themen waren weit gefächert: Innovationen bei Motoren, Biotechnologie, Cybersecurity, Vernetzung in der Produktion, neue Werkstoffe, Mikrosysteme für Consumerprodukte, Big Data, Power-to-X und Impfstoffentwicklung. Fortgesetzt wurden die Parallelvorträge am nächsten Vormittag mit Sessions zu Batterieforschung, Unterwassertechnologie und zur virtuellen Realität.
Fishbowl 2.0 »Resilienz und zivile Sicherheit« und »Antibiotikaresistenz«
Beim innovativen Podiumsformat »Fishbowl 2.0« bezogen namhafte Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Stellung zum hochaktuellen Thema »Resilienz und zivile Sicherheit« und »Antibiotikaresistenz«. Über einen freien Rednertisch und ein onlinebasiertes interaktives Tool konnte das Publikum sich mit Fragen und Meinungen zum Thema direkt an die Experten wenden
Unternehmensgründungen und Marketing
Am zweiten Tag des Netzwertsymposiums ging es vor allem um die richtige Vermarktung der Fraunhofer-Innovationen. Drei parallele Workshops drehten sich um unternehmerisches Denken und Handeln. In seinem Impulsvortrag zum Thema »Fraunhofer – Vorreiter für Startups im deutschen Wissenschaftssystem?« erklärte Professor Georg Rosenfeld, Vorstand für Technologiemarketing und Geschäftsmodelle bei Fraunhofer: »Wir sind gut aufgestellt, wir haben ein gründerförderliches Umfeld.« Er erläuterte, dass Fraunhofer im Vergleich zu anderen deutschen und europäischen Forschungsinstitutionen aktuell über die höchste Gründungsintensität verfüge. Die Hightech-Ausgründungen von Fraunhofer tragen zum Wirtschaftswachstum bei, stärken die Investitionstätigkeit und ermöglichen einen Markteintritt von Fraunhofer-Entwicklungen. Gleichzeitig schaffen die neuen Unternehmen Arbeitsplätze.
Unter dem Motto »Gain New Ground – Neue Geschäftsmodelle erschließen« präsentierten zwölf Fraunhofer-Institute ihre Forschungsergenisse rund um die Themen »Machine Learning«, »Internet of Things« und »Cybersecurity« am Fraunhofer-Gemeinschafts-Stand in Halle 6.
Der Fraunhofer-Alumni e.V. hat seine Mitglieder am Dienstag den 21. März zu einem exklusiven Technology-Briefing eingeladen. Sie wurden von Prof. Alexander Kurz, Vorstandsvorsitzender des Fraunhofer-Alumni e.V. und Fraunhofer-Vorstand für Personal, Recht und Verwertung begrüßt und bekamen von Alexander Nouak, dem Geschäftsführer des Fraunhofer-Verbunds IUK-Technologien eine Präsentation zu den aktuellen Trends. Die Fraunhofer-Fachbetreuer der CeBIT, Angela Raguse , Detelf Wehner und Birgit Buck führten die Alumni in Kleingruppen über den Stand, so dass die Alumni Gelegenheit hatten tiefer in die Themen einzutauschen. Im Anschluss bestand die Möglichkeit sich in einer gemütlichen Runde zu vernetzen. »Insbesondere der interessante Austausch, der Überblick über spannende IUK Projekte innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft und die Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen, fand ich äußerst positiv«, so dass Feedback von Dr. Ralf Ester, Alumni des Fraunhofer des Fraunhofer IPA.
Sie konnten am Technology Briefing für Alumni auf der CeBIT 2017 nicht teilnehmen? In unserer Bildergalerie finden sie die Highlights:
Alumni waren eingeladen zu einem Treffen im Rahmen der »Night of Innovations« am Montag, 24. April 2017 am Fraunhofer-Stand »Zukunftsfabrik«. Eine kleine Alumni-Runde nutzte die Gelegenheit, sich bei Snacks und Bier von den Messestrapazen auszuruhen und angeregt über die Messeeindrücke zu diskutieren.
Mehr als 40 Teilnehmer kamen zum ersten Fraunhofer-Alumni-Event außerhalb Deutschlands. Im German Center in Peking verfolgten sie spannende Vorträge von Fraunhofer Experten und Industriepartnern zu den Themen, Klebetechnik, kleinen Wasserkraftwerken und Elektromobilität. Eine besondere Ehre war, dass Georg Leube von der deutschen Botschaft in Peking ein Grußwort an alle Anwesenden überbrachte. Beim anschließenden Netzwerken im Brauhaus konnten bei Bier und Schweinshaxe viel neue Kontakte geknüpft werden
Zum dritten Mal fand am Samstag, dem 24. Juni 2017, am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) ein Alumnitreffen statt. Erstmals erging die Einladung des IMWS auch an die Vereinsmitglieder des Fraunhofer-Alumni e.V.. Bei sommerlichem Wetter trafen gegen 14 Uhr Alumni aus dem gesamten Bundesgebiet ein. Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn, Institutsleiter des Fraunhofer IMWS, begrüßte die Gäste und stellte in seinem Vortrag den Materials Data Space vor – eine Digitalisierungsplattform für Werkstoffe im Hinblick auf die Industrie 4.0. Die Gelegenheit zur Diskussion mit Prof. Wehrspohn wurde von den Alumni ausführlich genutzt.
Im Anschluss präsentierte Prof. Wehrspohn die Arbeit der verschiedenen Geschäftsfelder anhand von acht einzelnen Ausstellungsinseln. Gezeigt wurde zum Beispiel das Ausstellungsaquarium zum Thema Antifouling: Wenn Schiffe vor Anker liegen, wachsen Muscheln und Pocken am Schiffsrumpf fest. Dies führt zu einem erhöhten Treibstoffverbrauch. Das Fraunhofer IMWS hat gemeinsam mit Partnern ein Lacksystem entwickelt, um dem Fouling entgegenzuwirken.
Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe aus Soest präsentierte Formen moderner Leuchtstoffe und wie LED-Licht seine Farbe bekommt. Eine Membran für Wasserentsalzungsanlagen konnte ebenfalls begutachtet werden. Im Anschluss fand eine Führung durch das Technikum statt, in deren Rahmen das Phänomen des »Soilings« erklärt wurde: In Wüstenregionen sind Solarmodule extremen Klimaten ausgesetzt. Durch die klimatischen Verhältnisse und Sandstürme kommt es vermehrt zu festgebackenen Verschmutzungen (Soiling) auf den Solarplatten. Im Wüstenmodul-Technikum wurde den Gästen erklärt, wie das den Energieertrag beeinflusst und wie das Fraunhofer IMWS den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung an der Atlantikküste Marokkos unterstützt.
Im Anschluss hielt Lutz Berthold, Mitarbeiter im Bereich Nanomaterialien und Nanoanalytik, einen kurzweiligen Vortrag zur Institutsgeschichte des Fraunhofer IMWS in Halle. Das abschließende Grillbuffet auf der Terrasse nutzten die Alumni für einen regen Austausch mit den IMWS-Beschäftigten.
Ein hochinteressanter Nachmittag!