»Wege zur Klimaneutralität – Technologische Koexistenz« Rückblick 6. INNOVATIONSLOUNGE

In Kooperation mit der Atreus GmbH

Die Frage nach dem Klimaschutz stand im Mittelpunkt der 6. INNOVATIONSLOUNGE, die der Fraunhofer-Alumni e.V. und die Atreus GmbH gemeinsam durchführten. Dem Motto »Wege zur Klimaneutralität – Technologische Koexistenz« folgten die Mangerinnen und Manager von Atreus und zahlreiche Mitglieder des Fraunhofer-Alumni e.V. in das House of Communication im Münchner Werksviertel.  

Für die Referentinnen und Referenten steht außer Frage, dass sich effektiver Klimaschutz und eine gesicherte Versorgung mit Energie nicht gegenseitig ausschließen. Außer Frage stand zudem die Tatsache, dass sich aktuelle und künftige Probleme wie auch die Versorgung nur durch technologische Innovationen wirkungsvoll angehen lassen.

Photovoltaik und Windenergie dominieren aktuell als die am stärksten verbreiteten Technologien die Debatten dominieren. Daher war die Auswahl der Themen darauf ausgelegt, das Licht auch auf Technologien zu werfen, die nicht so sehr im Fokus stehen. Was »Technologische Koexistenz« meint, zeigte sich auch in der großen Vielfalt der Themen der Referentinnen und Referenten.  

Dr. Christian Frank, Partner und Mitglied Executive Board bei Atreus
© Fraunhofer-Alumni e.V. | Atreus GmbH | E. Veraldi
Dr. Christian Frank, Partner und Mitglied Executive Board bei Atreus. Für ihn bietet der Austausch zwischen Forscherinnen und Forschern der Fraunhofer-Gesellschaft und den Managerinnen und Managern von Atreus eine einzigartige Chance.
Viktor Deleski, Learning Professional bei Fraunhofer Academy, führt durch den Abend.
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Viktor Deleski, Learning Professional bei Fraunhofer Academy, führt durch den Abend.

Zusammenfassend lässt sich aber für alle Vorträge festhalten: Für die kurz- oder mittelfristige Erreichung unserer Klimaziele und die Umsetzung der Klimaneutralität können wir nicht auf eine einzige Lösung setzen.

Die Auswirkungen des wachsenden Energie-, Strom und Ressourcenbedarfs der Menschheit lassen sich lediglich über komplexe, umfassende und aufeinander abgestimmte Maßnahmen in ganz vielen Bereichen in den Griff bekommen. Und es lohnt sich - auch finanziell - dieses Thema aus ganz verschiedenen Perspektiven anzugehen.  

 

Mitschnitt INNOVATIONSLOUNGE #6 | »Wege zur Klimaneutralität – Technologische Koexistenz«

Mitschnitt der 6. INNOVATIONSLOUNGE zum Thema »Wege zur Klimaneutralität – Technologische Koexistenz« am 18. Juli 2024 in München

Mit der Fusion gibt es einen sicheren, verlässlichen, ressourcenschonenden und auch klimaneutralen Hoffnungsträger für die künftige Energieversorgung. In ihrem Vortrag macht Dipl.-Ing. Claudia Keibler-Willner, Themenkoordinatorin für Fusionsforschung der Fraunhofer Gesellschaft und wissenschaftliche Referentin der Institutsleitung am Fraunhofer ILT, aber auch deutlich, dass es noch Jahrzehnte dauern könnte, bis die ersten Fusions-Kraftwerke ans Netz gehen werden.

Erfolgreiche Experimente belegen bereits, dass Fusion nicht nur in der Theorie funktioniert. Wachsende Investitionen von staatlicher Seite und auch wachsendes Interesse privater Investoren treiben die Entwicklung weiter voran. In internationalen Forschungsprojekten wird - in einem sehr frühen Stadium an dieser Technologie entwickelt. Dennoch warnt Keibler-Willner, dass es essentiell sei, schon jetzt dieses Thema zu besetzen, um nicht den Anschluss zu verlieren und auch Expertinnen und Experten für diese hochkomplexe Technologie auszubilden.  

Dr. rer. nat. Hannah Venzl, Leiterin der Geschäftsstelle des Kompetenznetzwerkes Quantencomputing der Fraunhofer-Gesellschaft, illustriert anhand eines Balls das Konzept der Überlagerung von Zuständen, die ein Qbit haben kann.
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Dipl.-Ing. Claudia Keibler-Willner ist Themenkoordinatorin für Fusionsforschung der Fraunhofer Gesellschaft und wissenschaftliche Referentin der Institutsleitung am Fraunhofer ILT.
Malte Feucht, Gründer und CEO von Phlair
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Malte Feucht, Gründer und CEO von Phlair

Irgendwer erfindet was, mit dem wir das CO2 aus der Luft saugen und das Klima ist gerettet. Diese zugespitzte Vision klingt auf den ersten Blick vielversprechend. Tatsächlich ist Malte Feucht, Gründer und CEO des Startups PHLAIR, zuvor Carbon Atlantis, eine solche Person.

Mit einem patentierten Verfahren entzieht das Münchner Startup nicht nur CO2 aus der Luft oder einem Rauchgas, sondern gewinnt auch ein hochreines Gas, das als Rohstoff weiter verarbeitet werden kann.

Dieser Technologie sind jedoch Grenzen gesetzt. Selbst bei massivem Ausbau kann der Atmosphäre nur ein Teil dieses Klimagases entzogen werden. Die größeren Hebel sieht Feucht daher in der Reduktion von Emissionen etwa in der Mobilität oder der Stromgewinnung. Dennoch prognostizieren Studien dem Markt für die Kompensierung unvermeidlicher Emissionen gute wirtschaftliche Aussichten.  

An der Reduktion von CO2-Emissionen in der Baubranche arbeitet Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün als stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Er ist zudem Abteilungsleiter und verantwortlich für das Forschungsmanagement. Der Bausektor hat aktuell einen hohen Anteil an den CO2-Emissionen. Gebäude werden zum großen Teil mit Öl oder Gas beheizt und auch die Herstellung von Baumaterialien wie Zement oder Stahl setzt große Mengen CO2 frei.

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP adressiert beide Bereiche. Grün stellt für die Heizung von Gebäuden mitteltiefe Geothermie vor: Mit dem GeoStar-Verfahren (Fraunhofer IEG) können auch im urbanen Umfeld auf kleineren Flächen Anlagen errichtet werden, die ein Quartier versorgen.

Wie sich bei der Herstellung von Baustoffen wie Ziegeln CO2-Emissionen reduzieren lassen untersucht Fraunhofer IBP im Projekt LOCALAY. Fraunhofer-Forschenden entwickeln Verfahren über die beispielsweise Rohstoffe wie Bodenaushub für die Herstellung von Bindemitteln verwendet werden können. Mit dem Projekt NUKOS (UMSICHT) wird erprobt, wie Abfälle aus der Stahlproduktion für die Herstellung von Ziegeln verwendet werden kann.

Es sind viele Projekte zu ganz unterschiedlichen Problemstellungen, die jedoch allesamt auf die Klimaziele einzahlen. Eine energetische Modernisierung des Gebäudebestandes ist laut Grün dennoch unerlässlich.

Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün ist stellvertretender Insitutsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Er ist Abteilungsleiter und verantwortlich für das Forschungsmanagement
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Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün, stellvertretender Insitutsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Er ist Abteilungsleiter und verantwortlich für das Forschungsmanagement
Dr. Joachim Manns, Geschäftsführer und COO bei der EEW Energy from Waste GmbH
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Dr. Joachim Manns, Geschäftsführer und COO bei der EEW Energy from Waste GmbH

Wie man mit Müllverbrennung einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, erläutert Dr. Joachim Manns. Er ist Geschäftsführer und COO bei der EEW Energy from Waste GmbH, einem Unternehmen für thermische Abfallverwertung.

Nicht jeder Abfall kann recycelt werden. Und anstatt Müll auf Deponien zu entsorgen, wird dieser Abfall für die Gewinnung von Strom und Wärme herangezogen. Abfalldeponien sind äußerst Klimaschädlich und daher gilt Strom aus Müllverbrennung zu 50 Prozent als erneuerbare Energie.   

Wie Manns erklärt, verwertet das Unternehmen zudem Reste des Verbrennungsprozesses wie CO2, Schlacke sowie Metalle, Salze und Stäube. Inzwischen beschäftigt sich der Versorger auch mit Batteriespeichern, um Schwankungen im Stromnetz besser ausgleichen zu können.

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