In der algerischen Sahara harren zehntausende Menschen seit über 40 Jahren in Flüchtlingslagern aus. Sie sind extremen klimatischen Bedingungen ausgesetzt, die traditionelle Landwirtschaft unmöglich machen. Die Versorgung der Menschen wird immer schwieriger und Mangelernährung und Krankheiten breiten sich immer mehr aus.
Hydrokultur könnte die Ernährung der Menschen langfristig sichern und Mangelernährung bekämpfen. Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort will Fraunhofer das hydroponische System zum Anbau von Gerste weiterentwickeln, sodass auch Getreide, Gemüse und Kräuter mit Hydrokultur in Wüstenregionen wachsen können.
Aktuell untersucht das Forscherteam gemeinsam mit dem im Flüchtlingscamp lebenden Ingenieur Taleb Brahim die Zusammensetzung der Nährstofflösung, mit der die Pflanzen innerhalb des hydroponischen Systems gedüngt werden. Mit weiteren Fördermitteln könnte mit einem Webinar der Startschuss für einen Wissenstransfer zum Thema Hydroponik in Wüstenregionen fallen.
In einem gemeinsamen Online-Workshop könnte das Forscherteam mit Universtäten, weltweit agierenden Organisationen und Ingenieuren vor Ort Ansätze zum hydroponischen Gemüseanbau in Wüstenregionen weiterentwickeln. Ziel ist die langfristige Implementierung einer virtuellen Hydrokultur-Toolbox, die in global Anwendung finden könnte.