Präzisionsmedizin zum Wohle aller Patientinnen und Patienten – diesem Ziel haben sich die Partner Roche, das LMU Klinikum München, die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Fraunhofer-Gesellschaft verpflichtet und bauen in Penzberg einen Institutsstandort des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP auf. Die Aufgabe des Instituts wird es sein, pandemische Erreger zu identifizieren und zu charakterisieren, neue Diagnostika und Therapien zu entwickeln sowie die Rolle des Immunsystems bei Infektionserkrankungen besser zu verstehen. Der neue Fraunhofer-Standort ist Teil eines Netzwerks für immunmediierte Erkrankungen, das künftig die gezielte Bündelung von relevanten Kräften in der deutschen Forschungslandschaft gewährleisten soll.
In diesem Zusammenhang entsteht in einer strategischen Partnerschaft zwischen Roche, der LMU, dem LMU Klinikum München und der Fraunhofer-Gesellschaft am Standort Penzberg/München ein Institutsstandort des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP, in dem die Rolle des Immunsystems bei Infektionserkrankungen und Immunreaktionen charakterisiert werden soll.
Für die dauerhafte Unterbringung der neuen Forschungskapazitäten wurde ein Neubau im unmittelbaren Umfeld des Roche-Werksgeländes auf den Weg gebracht. Übergangsweise beginnen die Forschungsarbeiten in angemieteten Räumlichkeiten im Kompetenzzentrum für Life Sciences von Roche in Penzberg.
Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sagte: »Prävention, Vorsorge, Früherkennung von künftigen Pandemien ist wesentlich. Mit der finanziellen Unterstützung in Höhe von 40 Millionen Euro durch den Freistaat will Bayern bei der Immunologie- und Infektionsforschung in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten. Das neue Fraunhofer-Institut ist ein einmaliges Leuchtturmprojekt. Ich bin überzeugt, dass von der engen Verzahnung aus universitärer Forschung und Wirtschaftsunternehmen große Fortschritte bei der Diagnostika-, Therapeutika-, und Impfstoff-Entwicklung zu erwarten sind. Von der staatlichen Millionenförderung werden letztlich wir alle durch neue Therapien und Medikamente profitieren.«
Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU im Bundestag, erklärte: »Ich freue ich sehr, dass es uns gelungen ist, mit der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Deutschen Bundestag diese einmalige Kooperation für einen Wissenschaftscampus in Penzberg ins Leben zu rufen. Das Fraunhofer-Institut Penzberg ist ein großer Gewinn und eine außergewöhnliche Chance für unsere Gesundheitsregion. Mein herzlicher Dank für die exzellente Vernetzung von universitärer Forschung und angewandter Spitzenmedizin gilt allen Kooperationspartnern und dem Roche-Konzern und der Stadt Penzberg für die Beheimatung des Erfolgsprojekts.«
»Mit dem Fraunhofer-Standort für Immunologie-, Infektions- und Pandemieforschung in Penzberg/München gestalten wir ein Gravitationszentrum für die Forschung an Infektionserregern sowie einen Dreh- und Angelpunkt der nationalen Immunforschung in Deutschland. Ich bin mir sicher, diese kooperative Unternehmung wird auch Strahlkraft auf internationaler Ebene entwickeln«, sagte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft anlässlich der feierlichen Laboreröffnung. »Wir haben schon viel erreicht. Wenn – wie in diesem Fall geschehen – die Rahmenbedingungen stimmen und alle Akteure gemeinsam und entschlossen handeln, kann ein so wichtiges Vorhaben nur gelingen.«
Prof. Thomas Gudermann, Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU, Vorstand des Walther-Straub-Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Fakultät LMU, erläuterte: »Im Bereich der Forschung gewinnt die Kooperation zwischen der akademischen Forschung und der Industrie immer größere Bedeutung. An dieser Schnittstelle setzt das Fraunhofer Projekt an.« Prof. Michael Hoelscher, Standortleiter Penzberg/München, Fraunhofer ITMP und Direktor Abteilung Infektions- und Tropenmedizin, LMU Klinikum München, ergänzte: »Der Forschungsstandort München/Penzberg hat noch mehr zu bieten: Die nächsten Schritte werden eine Vernetzung mit den anderen wichtigen Forschungsinstitutionen in München sein, insbesondere mit unserer Schwesteruniversität der TUM und dem Helmholtz Zentrum München.«
»Das wissenschaftliche Konzept der Fraunhofer-Gesellschaft mit den vier Komponenten Medikamente, Diagnostik, Daten und medizinische Systeme ist die Basis für eine individualisierte Patientenversorgung«, macht Claus Haberda, Geschäftsführer und Leiter Finanzen der Roche Diagnostics GmbH, deutlich. »In die strategische Partnerschaft mit Fraunhofer und der Ludwig-Maximilians-Universität München bringt Roche seine komplementäre Expertise bei Medikamenten, Diagnostik und Daten ein, und so können wir gemeinsam die Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten verbessern.«
Über Roche in Deutschland
Roche beschäftigt in Deutschland rund 17 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Bereichen Pharma und Diagnostik. Das Unternehmen ist an den drei großen Standorten in Grenzach-Wyhlen (Roche Pharma AG), Mannheim (Roche Diagnostics GmbH, Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Roche Diabetes Care GmbH sowie Roche Diabetes Care Deutschland GmbH) und Penzberg (Biotechnologie-Kompetenzzentrum, Roche Diagnostics GmbH) vertreten. Die Schwerpunkte erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics: Von Forschung und Entwicklung über Produktion, Logistik bis hin zu Marketing und Vertrieb, wobei jeder Standort neben dem Deutschland-Geschäft auch globale Aufgaben wahrnimmt. Roche bekennt sich klar zu den deutschen Standorten und hat in den letzten fünf Jahren in diese rund 2,5 Milliarden Euro investiert.
Über die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
Die LMU ist eine der führenden Universitäten in Europa mit einer über 500-jährigen Tradition. Sie bietet ein breites Spektrum aller Wissensgebiete – die ideale Basis für hervorragende Forschung und ein anspruchsvolles Lehrangebot. Es reicht von den Geistes- und Kultur- über Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Medizin und den Naturwissenschaften. 18 Prozent der 50 000 Studierenden kommen aus dem Ausland – aus insgesamt 130 Nationen. Das Know-how und die Kreativität der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bilden die Grundlage für die herausragende Forschungsbilanz der Universität. Der Erfolg der LMU in allen drei Phasen des Exzellenz-Wettbewerbs und die dauerhafte Förderung als »Exzellenzuniversität« dokumentiert eindrucksvoll die Forschungsstärke der Münchener Universität.
Über das LMU Klinikum
Das LMU Klinikum zählt zu den größten Universitätsklinika in Deutschland und Europa. Jährlich vertrauen 500 000 Patienten der Kompetenz, Fürsorge und dem Engagement unserer 11 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ca. 50 Fachkliniken, Instituten und Abteilungen.
Herausragende Einrichtungen am LMU Klinikum sind unter anderem das onkologische Spitzenzentrum CCC-M und Bayerns größtes Transplantationszentrum TxM.
Das LMU Klinikum ist als einziges Klinikum an allen Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung beteiligt.
Die Medizinische Fakultät und das LMU Klinikum leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Exzellenzstrategie der Ludwig-Maximilians-Universität München.