Prof. Erica Lilleodden leitete zuletzt zehn Jahre lang die Abteilung für Experimentelle Werkstoffmechanik am Helmholtz-Zentrum hereon in Geesthacht. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Nano- und Mikromechanik von Werkstoffen wie Metallen, Keramiken und Verbundmaterialien, etwa im Hinblick auf Verformung und Defektbildung im Einsatz sowie auf die zielgerichtete Entwicklung von Materialien mit spezifischen Eigenschaften für Hochleistungsanwendungen.
Die gebürtige US-Amerikanerin studierte Materialwissenschaften an der University of Minnesota Twin Cities und an der Stanford University. Seit 2004 ist sie in Deutschland tätig, 2019 wurde Prof. Erica Lilleodden mit dem DGM-Preis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde ausgezeichnet.
Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, erklärt: »Materialwissenschaft und Werkstofftechnik tragen dazu bei, Materialeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern sowie Ressourcen zu schonen. Darüber hinaus sind sie grundlegend für den Erfolg und die Weiterentwicklung zahlreicher wichtiger Branchen, wie der Photovoltaik, der Energietechnik, des Automobilbaus oder der chemischen Industrie. Auch die exzellente Entwicklung des Fraunhofer IMWS verdeutlicht, welche Bedeutung die Materialforschung für den Wirtschaftsstandort Deutschland einnimmt. Ich freue mich sehr, dass wir mit Erica Lilleodden eine der international führenden Materialwissenschaftlerinnen für die Leitung des Fraunhofer IMWS gewinnen konnten, die die hervorragende Entwicklung des Instituts der vergangenen Jahre fortsetzen und weiter ausbauen wird.«
»Ich bedanke mich für das Vertrauen, das die Fraunhofer-Gesellschaft mir mit der Berufung ausgesprochen hat, und blicke voller Vorfreude auf die neue Aufgabe in Halle. Sie ist besonders reizvoll, weil hier Lösungen für wichtige gesellschaftliche Herausforderungen wie Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeit oder smarte Materialien entwickelt werden. Ich möchte meine Fähigkeiten einbringen, um gemeinsam mit dem gesamten Team des Fraunhofer IMWS die starke Position des Instituts in diesen Bereichen aufrechtzuerhalten«, sagt Lilleodden zur Amtsübernahme. »Unter meinen Vorgängern, von denen ich Prof. Dr. Matthias Petzold an erster Stelle herzlich dafür danken möchte, ist das Institut ein wichtiger Ansprechpartner etwa für Anwendungen zur Mobilität der Zukunft, zur Kreislaufwirtschaft oder der Mikroelektronik der nächsten Generation geworden. Diese Rolle möchte ich stärken und neue strategische Impulse im Sinne unserer Auftraggeber setzen.«
Über das Fraunhofer IMWS
Das Fraunhofer IMWS leistet mit seinen Kompetenzen in den Bereichen Mikrostrukturdiagnostik und Mikrostrukturdesign wichtige Beiträge zur Optimierung von Werkstoffen und zur Entwicklung neuer Materialien. An insgesamt vier Standorten bearbeiten rund 350 Mitarbeitende mit einem Jahresbudget von etwa 27 Millionen Euro Fragestellungen in den Themenfeldern Mikroelektronik, Polymeranwendungen, Gesundheit, Photovoltaik, Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien, optische Materialien und Leuchtstoffe sowie zu zuverlässigen Materialien für die Wasserstoffwirtschaft.