Leistungsfähige Batteriezellen gehören zu den Schlüsselkomponenten unserer zukünftigen Energieversorgung. Nicht nur in der E-Mobilität, etwa bei elektrisch angetriebenen Autos, Bussen oder Lkw, auch als Stromspeicher für Windkraftwerke und Solaranlagen spielen sie eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende.
Die Fraunhofer FFB soll den Innovations- und Kommerzialisierungsprozess von Produktionstechnologien für bestehende und zukünftige Zellformate beschleunigen. Dabei steht der Erfahrungsgewinn im Betrieb einer großskaligen Forschungsfertigung im Vordergrund, um auf diesem Gebiet Kompetenzen auf- und auszubauen und Lücken zu schließen. Das Projekt wird am Standort Münster in Kooperation mit Partnern aus Forschung und Industrie laufend ausgebaut und erweitert.
»Der Entwicklung nachhaltiger Speichertechnologien kommt nicht nur im Rahmen der Energiewende eine Schlüsselposition zu, sondern auch im Kontext der Souveränität der deutschen und europäischen Wirtschaft. Die Fraunhofer FFB wird daher nicht nur innovative Speichertechnologien und Produktionsverfahren entwickeln, sondern auch unsere Abhängigkeit von anderen Märkten langfristig reduzieren,« sagt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Ich freue mich, dass wir mit Prof. Tübke, Prof. Kampker und Prof. Lux drei ausgewiesene Experten an der Spitze der Fraunhofer FFB haben, die mit ihrer langjährigen Erfahrung im Management von Großprojekten und höchster wissenschaftlicher Kompetenz die Befähigung der Industrie zur ökonomischen und ökologischen Produktion von Batteriezellen weiter vorantreiben werden.«
Prof. Tübke erklärt: »Ein Projekt mit diesem Umfang und den sehr ambitionierten Zielen, die wir uns gesteckt haben, stellt uns vor Herausforderungen, die wir nur gemeinsam mit der Expertise aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und mit unseren Partnern meistern können. Darum freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Institutsleitung. Gemeinsam können wir die Aufgabe schultern, die Fraunhofer FFB als ein Leuchtturmprojekt für eine innovative Batteriezellfertigung der Zukunft für Deutschland und Europa zu etablieren.«
Prof. Kampker freut sich auf den anspruchsvollen Job: »Ich habe eine Menge Respekt vor dieser Aufgabe und freue mich, bei diesem wegweisenden Projekt mitwirken zu dürfen. Die Fraunhofer FFB wird der Fertigung leistungsfähiger Stromspeicher einen spürbaren Schub geben, davon bin ich überzeugt. Damit stärken wir auch unsere technologische Souveränität in Deutschland und Europa.«
Prof. Lux ergänzt: »Die Energiewende stellt uns vor dringliche Herausforderungen in Deutschland und Europa. Wir müssen die Entwicklung der relevanten Stromspeicher- und Produktionstechnologien in Zukunft noch konsequenter vorantreiben. Das gilt für die Automobilindustrie ebenso wie für alle Branchen und Industrien, in denen elektrische Energie eine Rolle spielt. Die Fraunhofer FFB mit ihren vielfältigen Möglichkeiten und dem Fokus auf die Forschungsfertigung ist hier ein ideales Instrument, um dies voranzutreiben. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitenden der Fraunhofer FFB und des Projekts FoFeBat am Standort Münster und in ganz Deutschland. Gemeinsam können wir für Deutschland und Europa sehr viel schaffen.«
Die neuen Institutsleiter im Profil
Prof. Jens Tübke hatte bereits zu Beginn des Projekts FoFeBat Ende 2019 die Leitung übernommen. Tübke verfügt über langjährige Erfahrungen in der Elektrochemie, insbesondere im Bereich der Batteriezellen. Seit 2000 ist er als Bereichsleiter am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT tätig. Seit 2015 ist Tübke zudem Professor am Lehrstuhl für Materialien und Prozesse für elektrochemische Speicher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Darüber hinaus ist er Sprecher der Fraunhofer-Allianz Batterien.
Prof. Achim Kampker bringt seine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Maschinenbau und Fertigungstechnik ein. So war er von 2009 bis 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Produktionsmanagement an der RWTH Aachen. Als Vorsitzender der Geschäftsstelle für Elektromobilität und Leiter des Lehrstuhls Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen ist Kampker auch mit den technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten der Elektromobilität vertraut.
Prof. Simon Lux war zuletzt als Senior Technical Expert für High Voltage Systems and Cell Development bei der BMW Group in München beschäftigt. Von 2013 bis 2017 war Lux im BMW Group Technology Office USA im Silicon Valley tätig und verantwortete hier unter anderem das Technology Scouting und die Entwicklung neuer Speichertechnologien. Er bringt somit Spezialkenntnisse ein, wenn es darum geht, Batteriezellen für die Automobilindustrie zu entwickeln und zu integrieren. Seit August 2022 hat Lux darüber hinaus einen Lehrstuhl für Angewandte Elektrochemische Energiespeichertechnik und Wirtschaftschemie an der WWU Münster inne.