Das künftig von Prof. Arlinghaus geleitete Fraunhofer IFF ist Technologiepartner für die Großindustrie, den Mittelstand und kleine Unternehmen der Produktions- und Dienstleistungsbranchen sowie für die öffentliche Hand. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der international agierenden Forschungseinrichtung unterstützen die Industrie beim Planen, Entwickeln, Ausrüsten und Betreiben von Arbeits-, Produktions- und Logistiksystemen sowie deren versorgenden Infrastrukturen. Besonderes Gewicht bekommen hierbei neue Methoden und Technologien des Digital Engineering und ihr umfassender Einsatz bei der Entwicklung, der Herstellung und dem Betrieb von Produkten und Produktionssystemen.
Arlinghaus studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Produktionstechnologie und Verfahrenstechnik an der Universität Bremen und an der weltweit renommierten Tokyo University, Japan. Sie promovierte 2011 im Schwerpunkt Business Innovation zur Integration intermodaler Transporte in Handelslieferketten an der Universität St.Gallen in der Schweiz. Sie war als Beraterin für operative Exzellenz und Lean Management bei der Porsche Consulting tätig, bis sie 2013 dem Ruf als Professorin für die Optimierung von Produktions- und Logistiknetzwerken an die Jacobs University Bremen folgte. Seit August 2017 ist sie Lehrstuhlinhaberin für das Management für Industrie 4.0 an der RWTH Aachen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Gestaltung und Implementierung von Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen, Entwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz, Risikomanagement in globalen Produkionssystemen sowie der Gestaltung von Wertschöpfungsketten in und mit Akteuren in Entwicklungsländern.
»Die Forschungskompetenz von Julia Arlinghaus zeichnet sich durch ein hohes Maß an Praxisorientierung und Interdisziplinarität aus. Ihr Wirken ist gekennzeichnet durch die aktive und enge Zusammenarbeit mit zahlreichen etablierten Industrie- und Logistikunternehmen einerseits sowie mit international renommierten Wissenschaftlern aus Mathematik, Physik, Biologie, Informatik und Psychologie andererseits«, erklärt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Ihre Aufgabe wird es nun sein, fortlaufend neue Lösungen für die wichtigsten unternehmerischen Fragestellungen in Sachen Digitalisierung und Automatisierung zu finden. Als neue Institutsleiterin ist sie gefordert und prädestiniert zugleich, die herausragende Kompetenz des Fraunhofer IFF in der Robotik, beim Messen und Prüfen, bei der Gestaltung von Prozessen in Produktion und Logistik sowie bei der technologiebasierten Assistenz und Qualifizierung auf eine neue Stufe zu heben.«
»Ich freue mich sehr, die erfolgreiche Entwicklung des Fraunhofer IFF, das heute zu den wichtigsten Forschungseinrichtungen Sachsen-Anhalts zählt, weiterführen zu dürfen. Wir wollen auch weiterhin Innovations- und Impulsgeber für die heimische Wirtschaft sein und Unternehmen auf ihrem Weg in die Digitalisierung unterstützen. Wir sind uns dabei der Notwendigkeit von Innovationen für Unternehmen im stetigen Wandel bewusst und werden in unseren zentralen Forschungsthemen Digitalisierung und Vernetzung der Wirtschaft, Steigerung der Ressourceneffizienz in der Produktion, nachhaltige Nutzung und Wandlung von Energie sowie der Entwicklung intelligenter Arbeitssysteme entsprechend agieren«, erklärt Arlinghaus, die das Fraunhofer IFF in Personalunion mit dem Lehrstuhl für Produktionssysteme und -automatisierung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg leiten wird. Sie übernimmt die Institutsleitung von Prof. Dr. Michael Schenk: »Die Entwicklung des Fraunhofer IFF seit seiner Gründung 1992 bis heute ist eine großartige Erfolgsgeschichte, an der viele mitgewirkt haben. Heute ist es ein national und international gefragter Forschungspartner. Nachdem ich das Institut 25 Jahre leiten durfte, freue ich mich nun, dass mit Frau Professor Julia Arlinghaus eine so innovative und fachlich versierte Kollegin diese Aufgabe übernehmen und den erfolgreichen Weg des Fraunhofer IFF in Zukunft fortsetzen wird.«