IDS ist zentraler Teil einer sicheren Dateninfrastruktur und damit Schlüsseltechnologie für innovative Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas im wichtigen Marktsegment der Plattformökonomie. Er setzt auf die Umsetzung europäischer Werte im digitalen Datentausch und ermöglicht faire digitale Ökosysteme. Der IDS beruht auf dem Forschungsprojekt »Industrial Data Space« der Fraunhofer-Gesellschaft. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt entwickeln Fraunhofer-Experten aus insgesamt zwölf Instituten seit 2015 eine Referenzarchitektur für den sicheren Datenraum und dessen Umsetzung. Mit 40 Use Cases unter anderem aus den Bereichen Produktion, Logistik, Energie, Medizin und Telekommunikation sowie 98 Mitgliedern aus 18 Ländern ist der IDS auf bestem Wege, sich als Standard zu etablieren.
Langfristige Wettbewerbsfähigkeit für faire digitale Ökosysteme
Der IDS kommt bereits in Cloud-Plattformen und Software-Services zum Einsatz. Die IDS-Initiative setzt hierbei auf einen offenen Standard für Datensouveränität. Dabei entwickeln alle beteiligten Interessengruppen gemeinsam eine offene Referenzarchitektur für eine sichere Dateninfrastruktur. Hierzu gehören: Identitätsmanagement, Integrität und Konfiguration der Schnittstellen, Logging und Clearing der Datentransaktionen sowie Standardisierung, Zertifizierung und Revisionsfähigkeit.
Anja Karliczek, Bundesforschungsministerin, betonte: »KI – Made in Germany wird zu einem neuen Qualitätssiegel im Umgang mit Daten. Der International Data Space ermöglicht einen sicheren und fairen Datenaustausch in Deutschland und Europa. Er schafft die Grundlagen für die digitale Souveränität aller Beteiligten und trägt wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen bei. Der IDS ist ein wichtiger Baustein für eine europäische Dateninfrastruktur und ist damit das Triebwerk des von meinem Kollegen Altmaier geplanten europäischen ‚Daten-Airbus‘.«
Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, erläuterte: »Die Digitalisierung ist die zentrale gesellschaftliche und technologische Entwicklung. Sie verändert die Art und Weise, wie Menschen arbeiten und leben. Die International Data Spaces bilden auf den Fundamenten der Fraunhofer-Forschung die Grundlage, um Daten sicher und selbstbestimmt auszutauschen. Er schafft zudem einen sicheren Datenraum, der Unternehmen verschiedener Branchen und aller Größen die souveräne Bewirtschaftung ihrer Datengüter ermöglicht. Er ist damit ein wichtiger Baustein der digitalen Infrastruktur, der hilft, die Chancen von KI-Anwendungen zum Wohle von Menschen und Unternehmen zu nutzen. Der IDS nimmt eine Schlüsselrolle in der Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft ein.«
Dr. Reinhold Achatz, CTO thyssenkrupp AG und Vorsitzender IDS Association, betonte: »Die Industrie braucht offene, verlässliche und gemeinsam etablierte Standards, um hybride Wertschöpfungsketten gemeinsam effizient ausgestalten zu können. Die IDS-Initiative bietet Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen die Chance, die Grundlagen für ihren zukünftigen Datenaustausch selbst mitzugestalten – eine immense Chance, die es zu nutzen gilt.«
Prof. Boris Otto, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST und stellvertretender Vorsitzender der IDS-Association, berichtete: »Die Verbreitung von digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz verändern Geschäftsmodelle: Daten sind nicht länger das ›Beiwerk‹ physischer Produktionsprozesse, sondern sie werden immer mehr zur strategischen Ressource in digitalen Ökosystemen. Mit dem IDS schaffen wir die Architektur, um solche digitalen Ökosysteme erfolgreich zu machen. Hierfür benötigen wir einen breiten Schulterschluss der Industrie genauso wie die Rückendeckung der Politik und einen neutralen Mittler wie Fraunhofer. Mit der IDS-Initiative ist uns dieser Dreiklang erfreulicherweise gelungen.«
Die Teilnehmer der IDS-Initiative schaffen einen gemeinsamen Standard, der bereits in ersten Cloud-Plattformen und Software-Services zur Anwendung kommt. Je schneller und breiter die Adaption durch Marktteilnehmer erfolgt, umso stärker verbreiten sich europäische Werte in internationalen Datenwertschöpfungsketten. Es bilden sich faire und nachhaltige digtiale Ökosysteme. Die IDS-Initiative hat somit internationalen Gestaltungsanspruch. Sie bietet eine Alternative zu monopolistisch wirkenden »Hyper-Scaling«-Plattformen einerseits und zentralstaatlich gesteuerten Digitaldiensten andererseits.