Additive Produktion und Nanotechnologie: Themen, die heute und in Zukunft nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch das alltägliche Leben der Menschen beeinflussen werden. So hilft der industrielle 3D-Druck unter anderem dabei, Herstellungskosten zu senken, Verfahrensschritte einzusparen, Individualanfertigungen realisierbar zu machen und verschiedenste Zusatzfunktionalitäten zu ermöglichen. Das Schlagwort Nanotechnologie hingegen umfasst ein breites Spektrum von neuen Querschnittstechnologien mit Werkstoffen, Bauteilen und Systemen, deren Funktion und Anwendung auf den besonderen Eigenschaften nanoskaliger (≤ 100 nm) Elemente beruhen. Nanotechnologie ist bereits ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens und ermöglicht neue oder verbesserte Produkte und kommt in Displays, LED, Solar- und Brennstoffzellen aber auch in Sonnencremes oder diagnostischen Untersuchungen in der Medizin zum Einsatz. Sowohl die Additive Fertigung als auch die Nanotechnologie sind wichtige Bereiche der Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft. Die beiden neuen Einheiten werden diese Forschungsfelder ergänzen und stärken.
Innovationstreiber in Hamburg
Anlässlich der Eröffnung des Fraunhofer IAPT und der Integration der CAN GmbH in das Fraunhofer IAP sagte Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: »Innovationen sind ein Garant für wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand. Die Verbindung von herausragender Wissenschaft mit der Wirtschaft – also das Erfolgsmodell von Fraunhofer – ist von großer Bedeutung für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs. Mit dem Laser Zentrum Nord und dem Centrum für Angewandte Nanotechnologie verfügen wir über zwei erstklassige Einrichtungen, die durch die Überführung in die Fraunhofer-Gesellschaft noch mehr Schlagkraft entwickeln werden. Der Ausbau der Fraunhofer-Aktivitäten dokumentiert die noch junge, aber sehr erfolgreiche Zusammenarbeit Hamburgs mit der Fraunhofer-Gesellschaft.«
Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: »Hamburg ist auf dem besten Weg, ein führender Standort für Forschung und Innovation in Europa zu werden. Mit den Bereichen 3D-Druck und Nanotechnologie haben wir Zukunftsfelder erschlossen, die wesentliche Innovationstreiber und Entwicklungsmotoren für unsere Stadt sein werden. Die Überführung des Laser Zentrum Nord und des CAN in die Fraunhofer-Gesellschaft gibt den beiden Einrichtungen einen neuen Schub und erhöht die Strahlkraft des gesamten Wissenschafts- und Innovationsstandortes Hamburg. Anwendungsorientierte Forschung spielt bei der Übertragung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in marktfähige Produkte eine entscheidende Rolle – und hat daher auch großen Einfluss auf das alltägliche Leben der Menschen. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die Top-Adresse für anwendungsorientierte Forschung in Europa.«
Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, fügte hinzu: »Mit der Überführung der LZN Laser Zentrum Nord GmbH und der CAN GmbH in die Fraunhofer-Gesellschaft bauen wir unsere Kompetenzen in den Bereichen Additive Fertigung und Nanotechnologie noch weiter aus. Das erlaubt es uns, unsere Kunden und Partner schon in naher Zukunft noch intensiver zu unterstützen. Mit den beiden neuen Fraunhofer-Einheiten werden wir Technologien und Lösungen entwickeln, die die deutsche und europäische Wirtschaft zum Beispiel in der Luftfahrt, der Medizintechnik oder dem Maschinenbau stärken und erfolgreich positionieren.«
Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT
Mit der Eingliederung der LZN Laser Zentrum Nord GmbH in die Fraunhofer-Gesellschaft entsteht in Hamburg ein Kompetenzzentrum für Additive Produktion, das es sich zum Ziel setzt, diese Fertigungstechnologie durch angewandte Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen gezielt weiterzuentwickeln.
Prof. Claus Emmelmann, Geschäftsführer der LZN Laser Zentrum Nord GmbH, über die Umfirmierung: »Mit der Überführung in eine Fraunhofer-Einrichtung sind die Weichen für die Entwicklung einer der in Zukunft einflussreichsten Produktionstechnologien, der Additiven Fertigung, in der Hansestadt gestellt. Dies ist wiederum mit positiven infrastrukturellen Auswirkungen verbunden, da sich künftig viele Unternehmen für den Standort Hamburg entscheiden werden, um das umfangreiche Know-how des Fraunhofer IAPT nutzen zu können. Zugleich werden wir in den nächsten Jahren die Zahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdoppeln.«
Fraunhofer-Zentrum für Angewandte Nanotechnologie CAN
Als Technologietransferzentrum im Bereich Nanotechnologie überführt das Fraunhofer CAN Forschungsergebnisse in Lösungsstrategien für neue oder verbesserte Produkte, vor allem in den Bereichen Funktionale Materialien, Life Science sowie Home und Personal Care. Mit seinen Forschungsschwerpunkten Quantendots/OLEDs, biofunktionalen Nanopartikeln sowie der Expertise für Nanopartikelsynthese mittels Flussreaktion ergänzt der neue Forschungsbereich CAN die Kompetenzen des Fraunhofer IAP ideal.
»Die Anbindung an die Fraunhofer-Gesellschaft eröffnet uns völlig neue Perspektiven, auch in Bereichen, in denen wir bisher nicht aktiv waren. Denn über die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAP hinaus werden wir gemeinsam mit anderen Fraunhofer-Instituten neue Themenbereiche erschließen«, freut sich Prof. Horst Weller, der neben der Leitung des Forschungsbereichs CAN einen Lehrstuhl am Institut für Physikalische Chemie der Universität Hamburg innehat.
Zukunftsthemen Additive Fertigung und Nanotechnologie
Sowohl die Additive Fertigung als auch die Nanotechnologie sind Forschungsfelder, auf denen die Fraunhofer-Gesellschaft seit langem aktiv ist. Verschiedene Institute forschen und entwickeln institutsübergreifend an neuen Technologien und Lösungen. Mit dem Fraunhofer IAPT und dem Fraunhofer CAN wird die Expertise, die die Fraunhofer-Gesellschaft ihren Kunden und Partnern bieten kann, noch größer. Die beiden Einrichtungen fügen sich ideal in das Gesamtgefüge und werden dazu beitragen, das große Potenzial, das in der Additiven Fertigung und der Nanotechnologie liegt, zu heben und in anwendbare Technologie zu verwandeln.