In dieser Folge sprechen wir über die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Energiewirtschaft und wie sie hilft, die Herausforderungen der Energie- und Wärmewende zu meistern. Mit der zunehmenden Komplexität unserer Energienetze wird KI zu einem unverzichtbaren Werkzeug, um die Netze stabil zu halten, Ressourcen zu schonen und die Kosten für Verbraucher zu senken.
Marc Richter forscht am Fraunhofer IFF zu Methoden für die nachhaltige Planung und den effizienten Betrieb energetischer Infrastrukturen und Systeme. Im Interview spricht er darüber, wie KI unser Stromnetz stabiler macht. Denn mit der verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien und der schwankenden Einspeisung in unsere Stromnetze wächst auch das Risiko für große flächendeckende Blackouts. ML-Algorithmen können Daten aus Energiemanagementsystemen auswerten, typische Verbrauchsprofile erkennen oder bei Abweichungen und Störfällen das Fachpersonal alarmieren.
Marc Richter arbeitet übrigens an einem sehr spannenden Ort: der Elbfabrik in Magdeburg. Hier wird die Zukunft der Produktion greifbar: Expertinnen und Experten testen und optimieren Technologien wie KI, Robotik und Virtual Reality, um industrielle Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Dr. Stefan Klaiber vom Fraunhofer IOSB, Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST erklärt, wie KI in Wärmenetzen zur Anwendung kommt, um präzisere Prognosen bspw. für den Bedarf an Fernwärme zu erstellen. Diese helfen, Kosten zu senken, CO2 zu sparen und die Wärmeversorgung auch unter wechselnden Bedingungen sicherzustellen. KI-Prognosen werden aber auch für das Stromnetz eingesetzt, z. B. seitens der Netzbetreiber für die Beschaffung von Strom an der Börse.