Vom Ausgangsmaterial bis zum finalen Produkt
Um die gesamte Wertschöpfungskette der Entwicklung Lignin-basierter Produkte von der Extraktion über die Modifikation bis hin zur Analytik dieses Biopolymers abzudecken, bündelt die Fraunhofer-Gesellschaft institutsübergreifend das Know-how und die Expertise aller auf dem Gebiet forschenden Institute und bietet somit eine zentrale Anlaufstelle für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Lignin, eines der häufigsten Biopolymere in der Natur, ist die einzige regenerative und biogene Quelle für biobasierte Aromaten. Diese Aromaten sind ein wichtiger chemischer Baustein für Anwendungen im Bereich von Polymeren, Klebstoffen, Beschichtungen und Antioxidantien.
In der Papierindustrie fällt Lignin massenweise als Nebenprodukt an: Bei der Zellstoffgewinnung nach dem Kraft-Verfahren entstehen ca. 50 Millionen Tonnen Lignin-enthaltende Schwarzlauge. Die aufkonzentrierte Schwarzlauge wird derzeit zur Deckung des eigenen Energiebedarfs in den Zellstofffabriken verbrannt. Die stoffliche Verwertung von Lignin bleibt jedoch bisher weit unter den theoretischen Möglichkeiten. Diese setzt eine geeignete Gewinnung und gegebenenfalls Modifizierung des Rohstoffes voraus, um beispielsweise in Polyurethan oder anderen Kunststoffen eingesetzt werden zu können. Durch die Verwendung von Lignin könnten somit große Mengen an petrochemischen Rohstoffen gespart und die Erschließung eines breiten Spektrums grüner Produktklassen ermöglicht werden.