Fraunhofer online School

Forschung für nachhaltige Entwicklung

Die Fraunhofer online School ist eine Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler, die mehr darüber erfahren wollen, an welchen innovativen Lösungen bei Fraunhofer geforscht wird, um globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Rohstoffmangel oder Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken und darüber hinaus den sozialen Zusammenhalt und den Lebensstandard zu sichern.

Jugendliche ab der 9. Jahrgangsstufe können sich für die Teilnahme an der Veranstaltung bewerben. Für die Teilnahme erheben wir eine Gebühr von 15 Euro. Darin enthalten sind die Teilnahme:

  • an einem Workshop,
  • am Kreativprogramm,
  • am Fit in den Tag,
  • am Fraunhofer Escape Game.

Die Veranstaltung hat das Ziel, eine ganzheitliche Sicht- und Denkweise bei den Teilnehmenden zu fördern. Um diesem Ziel bestmöglich nahe zu kommen, erwarten wir von jedem Einzelnen die aktive Mitwirkung über den gesamten Veranstaltungszeitraum. Die Veranstaltung wird online durchgeführt.

Programm

1. Tag: Freitag, den 18. September 2020

15.00 – 16.00 Uhr
Begrüßung und Kennenlernen

16.00 – 17.30 Uhr
Ökodesign: Alles nur Greenwashing oder ein Ansatz für mehr Klima­schutz?
Jonas Umgelter (Msc.), Projektleiter Umwelttechnik
Landesagentur für Umwelttechnik Baden-Württemberg

17.30 – 18.00 Uhr
Begrenzte Ressourcen intelligent nutzen – Wie das Fraunhofer IMWS zu Materialeffizienz und Nachhaltigkeit beiträgt
Dr. Patrick Hirsch, Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS

18.00 – 18.40 Uhr
Pause

18.45 – 20.00 Uhr
parallele Workshops: 1, 2, 3, 4  
(Max. 12 TN pro WS)

20.00 – 20.10 Uhr 
Pause

20.15 – 21.45 Uhr
Kreativprogramm
Vernissage
Galerie: Fraunhofer Forschung kreativ!

21.45 – 22.45 Uhr
Fraunhofer Escape Game
(Anmeldung erforderlich)

Parallel
Chatten

Parallel
Spieleabend, oderwaseuchsonstnocheinfällt

 

2. Tag: Samstag, den 19. September 2020

9.00 – 09.30 Uhr
Fit in den Tag

9.30 – 09.45 Uhr
Plenum

9.45 – 12.30 Uhr
Fortsetzung der Workshops: 1, 2, 3, 4

12.30 – 13.25 Uhr
Pause

13.30 – 15.30 Uhr
Fortsetzung der Workshops: 1, 2, 3, 4

15.30 – 15.55 Uhr
Pause

16.00 – 17.00 Uhr
Mein Weg in die Wissenschaft und Forschung bei Fraunhofer
Gespräch mit: Milan Kelch, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM und N.N. Wissenschaftlerin

17.00 – 17.10 Uhr 
Pause

17.15 – 18.00 Uhr
Hochladen der Zeichnungen in die Galerie: Frauhofer Forschung kreativ!
 

Ab 18.00 Uhr virtueller Rundgang durch die Galerie, Abschlussge­spräche und Finissage

19.00 Uhr
Feedbackbögen ausfüllen

Ca. 19.30 Uhr
Übergabe der Teilnahmebescheinigungen 
            

Ende der Veranstaltung

Workshopauswahl

Workshop 1

Life Cycle Thinking und die Herausforderung der Klimakrise – wissenschaftlichen Bewertung von Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus

Manuel Lorenz, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP; Thomas Betten, Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen

Klimakrise, CO2-Fußabdruck, Klima-Kipp-Punkte und gesellschaftliche Verantwortung der Industriestaaten – spätestens seit »Fridays for Future« sind diese Punkte wieder ganz oben auf der gesellschaftlichen Agenda. Doch wer entscheidet, wo Emissionen weiterhin entstehen dürfen und wo nicht? Und wer wieviel emittieren darf? Warum reicht es nicht, Elektrofahrzeuge nur an ihren Emissionen im Betrieb zu messen? Und wieviel Umweltwirkung steckt in meinem Alltag?

In diesem Workshop beschäftigen wir uns zum einen mit der wissenschaftlichen Bewertung von Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus (Life Cycle Assessment und Ökobilanz) und zum anderen damit, wie internationale Klimapolitik eigentlich gemacht wird.

Die Grundlage internationaler Klimapolitik sind die Klimakonferenzen der Vereinten Nationen (UN). Wir lernen die Struktur der Konferenzen kennen und schlüpfen dann bei einer interaktiven Verhandlung in die Rollen der verschiedenen Parties (Länder) und versuchen selbst die jeweiligen Interessen durchzusetzen. Dabei erkunden wir, wie gesellschaftliche Akteure Einfluss auf die Verhandlungen nehmen können und wo die Grenzen der Konferenzen liegen. Der Verhandlungsgegenstand der zwei Workshoptage ist das Konzept des Life Cycle Thinking. Werden Emissionen dort gezählt, wo sie entstehen oder dort wo die Produkte und Dienstleistungen konsumiert werden? Eine Möglichkeit dies zu berücksichtigen ist die Bepreisung von Emissionen. Gibt es weitere Ansätze und welche Rolle spielen Selbstverpflichtung und Aufklärung?

Workshop 2

Mobility Innovation Workshop  – Dein innovatives Mobilitätskonzept entwickeln

Franziska Braun, Universität Stuttgart Institut für Arbeits­wissenschaft und Technologiemanagement IAT


In dem Workshop haben die Schüler die Möglichkeit, ein innovatives Mobilitätskonzept zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei zum einen auf der Konzeption einer nachhaltigen Transportlösung, als auch auf der nutzerzentrierten Gestaltung der Innovation. Dabei wird anhand des Double Diamant Prozess vorgegangen, welches Teil der Design Thinking Methode ist. Zunächst wird der aktuelle Stand des Wissens reflektiert, um einen Überblick über den Markt zu schaffen. Darauf folgt eine Zielgruppenanalyse zu Evaluation möglicher Bedürfnisse und Probleme potenzieller Nutzer. Basierend auf den Ergebnissen generieren die Schüler Ideen, bewerten diese und setzen sie im Anschluss in Form von physischen Prototypen um. Dadurch können die Konzepte einfacher kommuniziert und diskutiert werden.

Ziel des Workshops ist es, den Schülern einen Einblick in die strategische Herangehensweise an komplexe Probleme und kreative Lösungen zu geben. Dadurch soll eine umsichtige Denkweise geschult und Sensibilität für eine Nutzer- und Problemorientierte Arbeitsweise geschaffen werden.

Lerninhalte:

·       Aktuelles Mobilitätsverhalten
·       Gegenwärtige Konzepte und Ansätze für nachhaltige Mobilität
·       Nutzerzentrierte Produkt- und Systementwicklung (Value Proposition Canvas, Limpic map)
·       Innovationsentwicklung anhand des Double Diamant Prozess (Designthinking Methode)
·       Prototypische Umsetzung von Konzepten (Rapid Prototyping)
·       Konstruktive Bewertung von Ideen (Feedback Erfassungsraster)

Material:

Die Schüler sollten sich Bastelmaterialen für den Workshop bereitlegen. (Dies kann alles Mögliche sein, Hauptsache man hat die Möglichkeit irgendetwas damit zu bauen). Dazu gehören beispielsweise: Papier, Stifte, Schere, Karteikarten oder Notizzettel, Kleber oder Klebeband, Lego (wenn vorhanden), Duplo (wenn vorhanden), Knete (wenn vorhanden) etc..

Workshop 3

Bioinspirierte Chemie – Synthese nach dem Vorbild Natur

Dr. Michael Richter, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik IGB

Wenn wir die Augen schließen und im Alltag etwas um uns herum anfassen, dann sind das oft Materialien. Genauso wichtig für unsere Lebensqualität sind Fein- und Spezialchemikalien – auch mit denen kommen wir fast täglich in Berührung.

Viele Hochtechnologien zur Synthese solcher chemischen Verbindungen basieren auf dem Rohstoff Erdöl. Im Rahmen des Klimawandels und der nachhaltigen Chemie stellt sich dem Chemiker in besonderem Maße die Frage: Was kann ich woraus und vor allem wie herstellen? Wie kann ich von der Biosynthese, der Verkörperung der nachhaltigen Synthese, lernen?

Lerninhalte:

Einführung in die moderne Herangehensweise an diese Thematik der chemischen Synthese für die Zukunft.
Was ist Bioinspirierte Chemie?
Wir machen eine virtuelle Rundgang durch unseren Alltag. Wo finden wir Materialien und andere Syntheseprodukte und wie könnten wir sie durch biobasierte Lösungen ersetzen?
Wo finden wir biobasierte Rohstoffe?
Was sind die Prinzipien der Grünen Chemie?
Wie kann ich im Alltag Einfluss auf Nachhaltigkeit durch Bioinspiration nehmen?

Materialien: Papier und Bleistift

Workshop 4

Leckere Baumeister – Pilze im Biolab und zu Hause

und 

Einblicke in die digitale Fertigung: Crashkurs 3D-Druck und Lasercutter

Patrick Jaruschowitz Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energie­technik UMSICHT
 

Leckere Baumeister

Wusstet ihr, dass das größte Lebewesen der Erde ein Pilz ist, der so groß ist wie 1.200 Fußballfelder nebeneinander? Und wetten, dass ihr fast alles zuhause habt, um selbst Pilze zu züchten? Wir zeigen euch im Livestream aus unserem Fablab, wie ihr aus einem einfachen Supermarktpilz eure eigene Pilzzucht starten könnt. Dass Pilze nicht nur lecker, sondern auch mit ihrem vielen feinen Myzelfäden auch starke Baumeister sind, beweisen wir euch anschließend in einem Rundgang durch unser Biolab und zeigen euch wie auch ihr mit Pilzen bauen könnt.
 

Einblicke in die digitale Fertigung: Crashkurs 3D-Druck und Lasercutter

In diesem Workshop zeigen wir euch, wie ihr eure Ideen in greifbare Produkte verwirklichen könnt. Dies gelingt durch einen Einblick in das FabLab (engl. fabrication laboratory) DEZENTRALE von Fraunhofer UMSICHT, wo über einen Live-Stream die digitalen Fertigungstechnologien demonstriert werden. Wie funktioniert ein 3D-Drucker? Wann benutze ich einen Lasercutter? Vom Erstellen einer technischen Zeichnung mit einer CAD-Software bis hin zur Fertigung werden wir euch das nötige Wissen vermitteln, sodass ihr einen Eindruck von der Produktion von morgen erhaltet.