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Arbeitsräume und Lernmittel per App finden +++ Keramik verlängert das Leben von Hochleistungs-LEDs +++ Effiziente Wäscherei-Logistik dank RFID

Arbeitsräume und Lernmittel per App finden

In vielen deutschen Städten verteilen sich die Universitäten mit ihren angeschlossenen Fakultäten über das ganze Stadtgebiet. Um von einem Seminar zum anderen zu gelangen, legen Studenten weite Wege zurück. Die Zeit zwischen den Vorlesungen würden viele gern zum Lernen nutzen – doch oft sind bei ihrer Ankunft in den Bibliotheken schon alle Arbeitsplätze besetzt. Um optimal lernen zu können, benötigen die Studenten zudem Zugang zu Fachbüchern und Lerngruppen. Diesem Problem widmet sich das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe im EU-Projekt OpenIoT, kurz für Open Source Internet of Things (www.openiot.eu/). Ziel ist es, eine offene Infrastruktur zu schaffen, über die sich Menschen austauschen können und Objekte sich vernetzen lassen.

Um Studierenden die Suche nach freien Räumen und anderen Hilfsmitteln wie Übungsblättern zu ermöglichen, entwickeln Forscher vom IOSB derzeit gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT die App KIT-Campus-Guide. Über die Suchfunktion kann man angeben, dass der Raum über einen Drucker und WLAN-Zugang verfügen soll. Übungsblätter lassen sich dann direkt auf den Drucker schicken und bei der Ankunft am Arbeitsplatz nutzen. Durch einen QR-Code auf den Lernmaterialien gelangen die Studenten auf die Diskussionsseiten ihrer Lerngruppe, wo sie Fragen posten und sich Hilfe von Tutoren holen oder mit Kommilitonen verabreden können. Das spontane Zustandekommen einer solchen Lerngruppe kann durch die Verbindung der sozialen Netze mit den Informationen über Ort, Räume und Lernmaterialien unterstützt werden. Mit dem KIT-Campus-Guide veranschaulichen die Forscher, wie sich das heute genutzte Internet mit seinen sozialen Netzwerken durch das Internet der Dinge erweitern lässt.

Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB
Fraunhoferstraße 1 | 76131 Karlsruhe | www.iosb.fraunhofer.de
Kontakt: Dipl.-Inform. Reinhard Herzog | Telefon +49 721 6091-294  | reinhard.herzog@iosb.fraunhofer.de
Presse: Sibylle Wirth | Telefon +49 721 6091-300 | sibylle.wirth@iosb.fraunhofer.de

Keramik verlängert das Leben von Hochleistungs-LEDs


Mikroskopisch betrachtet besteht Keramik aus sehr vielen kleinen Tonmineral-Kristallen, die in Reih und Glied nebeneinander angeordnet sind. Das macht den Werkstoff zu einem sehr guten Wärmeleiter. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden nutzen diese Eigenschaft, um aus modernen Leuchtstoffen transparente Optokeramiken für Hochleistungs-LEDs (Light Emitting Diode) herzustellen. Diese sehr hellen Lichtquellen kommen zum Beispiel bei der Straßenbeleuchtung, in Frontscheinwerfern von Autos oder in der Medizintechnik zum Einsatz. Bei allen Anwendungen gilt es, trotz hoher Energiedichte und Wärmeentwicklung möglichst lange eine sehr gute Lichtqualität aufrechtzuhalten. Vom 20. bis 22. Mai stellen die Wissenschaftler auf der Optatec in Frankfurt neue, besonders leistungsfähige Optokeramiken vor (Halle 3, Stand D50).

Da eine LED aus physikalischen Gründen selbst kein weißes Licht emittieren kann, müssen ihre Strahlen zunächst durch eine optische Keramik hindurch geleitet werden. Aus dem zunächst blauen wird erst durch eine gelbe Keramikscheibe ein weißer Lichtstrahl. Die Forscher sind in der Lage, Keramiken für unterschiedliche optische Anwendungen von kleinen Laborgrößen bis zu Pilotserien zu fertigen. Weitere, nicht optische Hochleistungskeramiken der Dresdner kommen beispielsweise in Brennstoffzellen, Rußpartikelfiltern, künstlichen Zähnen oder Hüftprothesen zum Einsatz.

Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
Winterbergstraße 28 | 01277 Dresden | www.ikts.fraunhofer.de
Kontakt: Dr. Katja Wätzig | Telefon +49 351 2553-7877 | katja.waetzig@ikts.fraunhofer.de
Presse: Katrin Schwarz | Telefon +49 351 2553-7720 | katrin.schwarz@ikts.fraunhofer.de

Effiziente Wäscherei-Logistik dank RFID

Bis zu 100 000 Bettlaken und Handtücher reinigen Großwäschereien täglich, meist im Auftrag von Hotels oder Krankenhäusern. Die Wäsche jedes Kunden wird separat bearbeitet, selbst wenn die Waschanlagen dabei oft nicht ausgelastet sind. Dabei ließen sich zehn Prozent an Energie einsparen, würde man die Waschtrommeln mit Stücken mehrerer Kunden bis zur maximalen Kapazität beladen. Der Haken an der Sache: Mitarbeiter müssen später die Wäsche wieder mühsam auseinandersortieren.

Eine Lösung für dieses Problem: RFID-Tags, die an den Textilien angebracht sind und eine eindeutige Identifizierung ohne das Öffnen von Wäschesäcken ermöglichen. Bei Arbeitsbekleidung haben sich RFID-Tags bereits durchgesetzt. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF arbeiten mit Industriepartnern an Lösungen, um der Technologie auch im Flachwäschebereich – dazu gehört etwa Hotel-
wäsche – zum Durchbruch zu verhelfen. Sie identifizieren geeignete Stellen im Reinigungsprozess, an denen ein Auslesemechanismus integriert werden kann, so dass wirklich jedes Wäschestück erfasst wird. Die Funktechnik wurde so optimiert, dass sie auch in Umgebungen mit viel Metall und Feuchtigkeit einwandfrei funktioniert. Die RFID-Tags haben ihre Praxistauglichkeit in Tests bereits bewiesen: Sie halten sogar länger als die Wäschestücke selbst. Derzeit arbeiten die Forscher mit Kooperationspartnern an der Entwicklung eines Serviceroboters zur Sortierung von Schmutzwäsche. Dieser soll nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern auch die Hygienestandards in Wäschereien erhöhen.

Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF
Sandtorstraße 22  | 39106 Magdeburg | www.iff.fraunhofer.de
Kontakt: Dr.-Ing. Frank Ryll | Telefon +49 391 4090-413 | frank.ryll@iff.fraunhofer.de
Presse: René Maresch | Telefon +49 391 4090-446 | rene.maresch@iff.fraunhofer.de