Eric Bodden erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2014
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG zeichnet den Informatiker Professor Eric Bodden (33) mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler aus.
Professor Bodden erhält die renommierte Ehrung für seine außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen für sichere Softwareentwicklung. Seit Mitte 2013 leitet Bodden die Abteilung »Secure Software Engineering« am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt. Zudem hat er eine Fraunhofer-Kooperationsprofessur im Fachbereich Informatik der Technischen Universität Darmstadt inne. »Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis ist eine hohe Auszeichnung und Anerkennung wissenschaftlich exzellenter Forschung«, so Professor Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Wir freuen uns sehr, dass mit Professor Bodden ein Fraunhofer-Forscher geehrt wird, dem es gelingt, grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung so erfolgreich zusammenzubringen.«
Im Bereich der automatisierten Code-Analyse hat sich das Team um den jungen Wissenschaftler in den vergangenen Jahren weltweit eine Spitzenposition erarbeitet. So entwickelte die Gruppe einen Ansatz, mit dem sich ganze Softwareproduktlinien in Minuten statt wie bisher in Jahren analysieren lassen.
Boddens Forschungsgruppe ist Teil zweier internationaler Cyber-Sicherheitszentren: Im European Center for Security and Privacy by Design (EC SPRIDE) erforschen die Experten, auf welche Weise IT-Entwickler Software und IT-Systeme vom Entwurf an über den gesamten Lebenszyklus optimal absichern können. Das Zentrum wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) wiederum hat sich – unterstützt vom Land Hessen – die Erforschung und Entwicklung neuer Sicherheitslösungen für die wichtigsten Wachstumsbereiche der Informationstechnologie zum Ziel gesetzt.
Eric Bodden erlangte 2005 an der RWTH Aachen ein Informatik-Diplom mit Auszeichnung und promovierte 2009 an der kanadischen McGill University in Montréal, Québec. Seinen Arbeitsschwerpunkt setzte der Informatiker auf die Konzeption und Entwicklung von innovativen Methoden und Werkzeugen, die es Softwareentwicklern erlauben, Programmcode automatisiert und hocheffizient auf Fehler und Schwachstellen zu untersuchen. Mit diesen Methoden und Werkzeugen können Hersteller Sicherheitslücken frühzeitig erkennen und ihre Produkte bereits effektiv absichern, bevor sie die Software an die Kunden ausliefern.
Bodden veröffentlichte bereits mehrere seiner Werkzeuge als Open Source-Software, darunter auch FlowDroid, das in der akademischen und industriellen Forschung wohl am weitesten verbreitete Werkzeug zum Auffinden von Datenlecks in Android-Applikationen. Für seine Arbeit erhielt Bodden bereits mehrere internationale Auszeichnungen und Förderpreise. Einen Prototyp seiner jüngsten Forschungsergebnisse in puncto Code-Analyse präsentiert Bodden auch am Fraunhofer-Stand der diesjährigen CeBIT vom 10. bis 14. März in Hannover.
Auch Professor Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt, würdigte den Presiträger und seine Leistungen: »Professor Eric Bodden zählt zu den Wissenschaftlern, denen es immer wieder gelingt, bahnbrechende Grundlagenforschung direkt mit konkreten Anwendungen in Bezug zu setzen und in hochkarätigen Publikationen darzustellen«, so der Leiter der Technischen Universität.
Zum Heinz Maier-Leibnitz-Preis
Der mit 20.000 Euro dotierte Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als die wichtigste Auszeichnung für den Forschungsnachwuchs in Deutschland. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vergibt den Preis seit 1977 an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Anerkennung für herausragende Leistungen. Er soll die Preisträgerinnen und Preisträger darin unterstützen, ihre wissenschaftliche Laufbahn weiterzuverfolgen. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis ist benannt nach dem Physiker und ehemaligen Präsidenten der DFG.